Hinfallen, aufstehen, Krone zurechtrücken, weitermachen

Nichts ist so schlimm, dass nicht auch was Gutes dabei herauskommt. Das sagen unerschütterliche Optimisten gerne. Wenn sich ein Rechtshänder den rechten Arm bricht und mit links schreiben lernt, wenn nur noch ein bisschen Speck und ein Ei im Kühlschrank ist und man endlich lernen muss, eine Carbonara zu machen und bei vielen anderen Gelegenheiten, bei denen man eher zum Hadern neigen würde. Und ich finde, es ist auch beim Weltklimagipfel und seinem Vertrag vom Wochenende so. Dieser Vertrag – lange errungen – muss so toll und einig sein, dass die Welt darüber staunt. Und egal, ob er Punkt für Punkt eingehalten wird, zählt doch die Einstimmigkeit und Einigkeit, die ihn hervorgebracht hat.

Das Fass für Terror und all die fürchterlichen Missverständnisse und Gewaltnickeligkeiten auf der Welt – und damit meine ich auch die kleinen, die missgünstigen – ist wohl doch voll gewesen, als dieser Klimabeschluss gefasst wurde und nach der Schockstarre und dem Entsetzen hat sich die einzig menschliche Überlebensstrategie herausgeschält: Trotz, Kampfgeist und das Wissen um die eigene Macht. Die Macht zur Veränderung, die Macht, die Dinge in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Dem Terror des Augenblicks stehen wir hilflos gegenüber und er lähmt uns, umso wichtiger ist es, sich immer wieder hochzurappeln, seine Ziele wiederzufinden und weiterzumachen.

Das kennt jeder im Kleinen, ob nach einem Schnupfen oder Liebeskummer. Immer gibt es Phasen und die wollen auch alle durchlebt werden, Abkürzungen helfen da nicht weiter, die Phasen achten eifersüchtig darauf, dass sie alle auch wirklich dran kommen und gebührend gewürdigt werden, sonst drängen sie sich in andere, spätere hinein und verursachen ein Mordsdurcheinander. Um bei den Phasen zu bleiben: ich habe Weihnachten, obwohl ich es so sehr mag, bisher sträflich vernachlässigt, aber ab heute läute ich meine persönliche Weihnachtszeit ein. Die Phasen müssen eingehalten werden, nicht dass ich zu Ostern noch Weihnachtslieder singe….

3 Gedanken zu „Hinfallen, aufstehen, Krone zurechtrücken, weitermachen“

  1. Wobei die Osterlieder wirklich sehr gut interpretiert werden von der lieben Bloggerin! „Jetzt kommt die Osterzeit alle Hasen sind bereit“, na, erkannt? Gut, Spaß beiseite, auch ich finde nicht wirklich in die besinnliche Zeit hinein und ich finde auch dieses Jahr stimmt alles nicht. Erklären kann ich es nicht, sind es die Flüchtlinge oder der Terror? Kann man wirklich immer einfach so weiter machen, egal was passiert? Oft hält man einfach diese Fassade aufrecht und dahinter fühlt man sich nicht, wie es aussieht oder man es dem anderen vorspielt. Nun werden wir auch dieses Jahr feiern und wahrscheinlich ist das auch gut so!

  2. Das Ergebnis vom Weltklimagipfel kenne ich nicht und will es auch nicht wissen. Das ist genauso wie wenn im römischen Feldlager ein neues Gesetzt für Radfahrer verabschiedet wird. Es hält sich doch niemand dran. Ich werde da so böse, weil wir haben für und gegen alles Gesetze, aber niemanden, der das alles kontrolliert. Ich mag manchmal schon garnicht mehr auf die Straße gehen. Bei mir an der sicher unfallträchtigsten Kreuzung im römischen Feldlager ist seit ca. 3 Jahren das Linksabbiegen verboten. Aber für wen denn nur? In den vergangenen Wochen hat es dort wieder ganz schön gescheppert und ich stehe händereibend da, weil ich den Unfall als gerechte Zurechtweisung doch demnächst die Verkehrsordnung zu befolgen betrachte. Das einzig wirklich Gerechte an dieser Kreuzung ist die Rotlichtampel. Manchmal ein wahres Feuerwerk! Und weihnachtlich gestimmt bin ich überhaupt nicht, am Wochenende soll es 11 Grad haben. So ein Mist.

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