Von weißen Haien und Grapschern

Ich habe neulich altersgemäß eine Naturdokumentation gesehen, wie so häufig in letzter Zeit. Man kann ja nicht immer einen Vorabendkrimi in Mundart oder eine Kochshow ansehen, wenn man mal einen ruhigen Abend zu hause machen möchte und einem beim Lesen die Augen zufallen oder man noch nicht bloginspiriert ist. In dieser sehr eindrucksvollen Doku ging es um Annäherungen an den weißen Hai, denn immer mehr Menschen engagieren sich für ein besseres Image dieses Mörderfisches. Sogar eine Frau, der vom weißen Hai ein Bein oder waren es zwei? abgebissen wurden, möchte alles, aber keinen Killer in ihm sehen. Problematisch am Umgang mit dem Raubfisch ist vor allem, dass er nach bisherigen Erkenntnissen ein recht kleines Gehirn hat, respektive als ein bisschen dumm gilt. Das macht die Annäherung mit der Intelligenzbestie Mensch natürlich schwer.

Wobei es auch Menschen gibt, bei denen man sich fragt, ob sie nicht eher auf Weißer-Hai-Niveau durch die Welt schwimmen. Zum Beispiel Bill Cosby. Was denkt man sich denn, wenn man eine Familienserie dreht und dauernd Frauen begrapscht? Dass man damit davon kommt? Weil man berühmt ist? Größer als die anderen? Mehr Zähne hat? Oder nicht erwischt wird? Also wirklich. Wie dumm. Es kommt doch wirklich immer alles raus und selbst wenn mal ein Mord über zwanzig Jahre ungelöst ist, stellt sich der Mörder irgendwann, weil er es nicht mehr aushält. Die Bibel oder die Religion spricht dann gerne von „der Hölle auf Erden“, die der Mensch sich prima selber basteln kann. Aber um Himmels Willen, wie komme ich denn jetzt auf dieses Thema? Manches schreibt sich einfach so von alleine. Und das nach dem stimmungsvollen Geschenkeeinpacken zu den Nummer Eins Klängen von Helene Fischer (übrigens ein wenig überbewertet, wenn Sie mich fragen!).

Um auf den weißen Hai und die Orcas und jetzt mal nicht auf den nichtweißen Bill Cosby zurückzukommen, denn beim weißen Hai ist die Farbe ja fast schon ein Schimpfwort (ob der auch weiterhin so heißen dürfte, wenn es sich um den schwarzen Hai handelt?): In langen, geduldigen und auch sehr mutigen Versuchen ist herausgekommen, dass man sich als Mensch durchaus an den weißen Hai, respektive ein Exemplar, nämlich „Bruce“ annähern kann. Dann darf man seine Flosse anfassen und mit ihm durch das Meer pflügen oder als Meerjungfrau verkleidet neben ihm her schwänzeln. Dass das nun doch geht, schreiben Forscher einer bislang unentdeckten, ypsilonförmigen Gehirnregion zu. Darf man daraus schließen, dass Intelligenz und Domestizierbarkeit Hand in Hand gehen? Und: Trifft das auch auf Menschen zu? Siegen Argumente über Instinkte und Intuition? Mit dieser adventlichen Grundsatzfrage verabschiede ich mich für heute.

5 Gedanken zu „Von weißen Haien und Grapschern“

  1. Wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass Deutschland das Meer ist, und wir die darin lebenden Fische jeglicher Couleur sind, genauer gesagt harmlose Fische, Stachelrochen, Orcas und halt eben weiße Haie. Und jetzt kommen in unser Meer lauter Wesen, von denen wir annehmen, die haben hier nichts zu suchen, dann geht das hier eben auch zu wie mit dem weißen Hai. Die einen machen so weiter wie bisher, die anderen kommen neugierig zu den Fütterungsplätzen und die weißen Haie tun eben das, was Haie tun, sie greifen das Fremde an. Auch bei den weißen Haien gibt es lernfähige, aber halt nur vereinzelt und wenn man die ruhig stellen kann, ist gar nichts gewonnen! Hai bleibt Hai. Ich finde, man muss nicht immer in fremde Reviere eindringen und alles auf unsere Norm zurechtbiegen, wie gesagt und festgestellt, wir wollen auch nicht, dass man uns sagt, wir sollen uns den Eindringlingen anpassen.

  2. Ich glaube, an diesem Abend habe ich den Klassiker „Pretty Women “ angeschaut. Erst dachte ich, du meine Güte, den kannst du nicht mehr anschauen, aber auch mit diesem Film verhält es sich ähnlich wie mit einer Tierdokumentatikion: es belastet einen nicht. Man kennt das Ende und weiß, dass es gut aus geht. Wer nun da der weiße Hai ist, ist ja klar, also selbst der Richard schafft es in diesem Film, zu einem guten Menschen zu werden. Nun gut, wir wissen, das liegt am Einfluss der wahnsinnig klugen Frau an seiner Seite, mei, und da sind wir wieder im richtigen Leben. Natürlich kommt alles raus, der Cosby ist da das beste Beispiel dafür! Als nächstes ist jetzt die Lampenindustrie im Fokus, hätte nicht gedacht, dass man bei Glühbirnen auch mauscheln kann.

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