Dirty Dancing

Heute Abend läuft der zwar Klassiker aller Mauerblümchen neben Bridget Jones: Dirty Dancing. Nun ist Patrick Swayze optisch nicht unbedingt ein Brüller, aber alleine für den Satz „Nobody puts Baby in a corner“ muss man ihn lieben und ehren. Und natürlich dafür, dass er Baby schwerelos hochhebt und rumwirbelt und auffängt. Ich habe diesen Sprung einmal mit meinem Mann versucht und er ist sich die Nase haltend zusammengebrochen und ich muss schon sagen, dass das unsere Beziehung durchaus ein wenig belastet hat. Muss man sich so anstellen? Gut, ich bin vermutlich 25 Zentimeter größer und vielleicht auch etwas schwerer als Baby, aber ich hoffe mein Mann liebt mich noch viel mehr als Jonny sein Baby.

Ach, es ist ja oft ein Kreuz mit Liebesbezeugungen und Nettigkeiten. War ich nicht heute bei einer Bekannten und habe ihren enormen Blumenstrauß bewundert, woraufhin sie mir stolz wie Bolle verkündet hat, ihr Mann brächte ihr jede Woche solche Gebinde. Einfach so, weil Samstag ist. Wie schön solche Gewohnheiten doch sind. Einer anderen Bekannten wurde in diesem Zusammenhang ihr Misstrauen zum Verhängnis. Sie fragte – einmal zuviel – im Angesicht eines Bouquets, ob der Schenker wohl ein sehr schlechtes Gewissen habe und um nicht weiterhin unter Generalverdacht zu stehen, hat er derartige Gaben lieber eingestellt. Was ist es nur, dass wir hinter Freundlichkeit oftmals Heimtücke wittern?

Ist man ausgesprochen liebenswürdig zu jemanden, kann es sich durchaus als Bumerang herausstellen und man wird gefragt, was man denn wolle?! Das macht zwischenmenschliche Nettigkeiten nicht eben einfacher. Die wenigsten Menschen können mit Komplimenten wirklich gut umgehen. Eher mit Garstigkeiten. Da können sie all den angestauten Ärger raus lassen, aber bei Freundlichkeiten setzt es aus. Sie werden abgeschmettert („Was, der alte Fetzen“) oder abgemildert und so stellt man sie irgendwann auch mal ein. Das ist doch blöde. Ich lerne daraus und werde spätestes Silvester erneut einen Versuch starten, meinem Mann in die Arme zu segeln. Je nachdem rechnen wir es dem alten oder dem neuen Jahr zu.

2 Gedanken zu „Dirty Dancing“

  1. Sicherlich sieht der Patrick nicht umwerfend aus und ganz ehrlich, ich weiß eigentlich nicht, warum der so berühmt wurde! Lag es wirklich nur an Baby und dem Satz „mein Baby gehört zu mir“ oder vielleicht der Tatsache, dass jeder sich die Anerkennung wünscht, die er verdient hat! Auch wenn man „nur“ Tanzlehrer ist und kein Akademiker. Oder ist es das: egal, was man gelernt hat, egal, wieviel Geld man hat, dass wir doch alle gleich sind. Keiner sollte sein Gegenüber nach seinem Äußeren oder nach seinen Statussymbolen (die ja teilweise sehr ordentlich ausfallen) bewerten. Wir sollten alle hinter die Fassade gucken und oft erkennt man dort den Menschen, der er ist. So, genug philosophiert, ich wünsche dem lieben Ehemann der Bloggerin, dass er im letzten Jahr viele Liegestützen gemacht hat, dann wird das schon klappen an Silvester!

  2. Das mit den Blumen ist so eine Sache Mein Mann hat mir Jahre lang zwar unregelmäßig, aber dennoch viele Blumen mitgebracht. Meistens so ca. 50! langstielige Rosen, mal mehr, wenn mehrere Farben. Er war immer äußerst großzügig in diesen Dingen und wenn ich diese Tatsache des mit Blumen überhäuft werdens in Mädchengesprächen erwähnt habe, konnte ich sicher sein, von allen beneidet zu werden. Dass mich mein Rosenkavalier zu diesem Zeitpunkt bereits betrogen hat und das viele, viele Jahre lang, das musste ich nicht ahnen. Also jetzt bekomme ich keine Rosen mehr, bin auch froh und ab 1. Januar lege ich einmal wöchentlich drei 10er Packungen Tulpen in den Einkaufswagen und mein geliebter Fußballgott bezahlt diesen Arm voll Blumen und ich suhle mich im reich beschenkt werden. So geht es auch und tut nich weh!
    Den Film habe ich nie gesehen und kann deshalb überhaupt nichts dazu sagen

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