Ärgerliche Murmeltiere und Kormorane, die zählen können

Der Mensch macht sich die Tierwelt seit Jahrtausenden zunutze. Manchmal plump, manchmal ausgesprochen einfallsreich. Blindenhunde und ihre Fähigkeiten zum Beispiel führen vor Augen, was man einem Hund antut, wenn man ihn tagein, tagaus in einer kleinen Wohnung verrotten lässt. Die Wachgänse vom Kapitol waren ein wunderbares Beispiel dafür, dass Effektivität nichts mit Größe zu tun haben muss.

In China zum Beispiel richten Fischer seit hunderten von Jahren Kormorane als Fischhelfer ab. Fünf bis sechs Wochen dauert es, bis die Vögel mit den Fischern auf den Fluss fahren und dort für ihn jagen. Damit sie nicht alle Fische selbst verschlingen, bekommen sie vor dem Tauchgang eine Schnur um den langen Hals, so dass nur kleinere Fische durch passen. Wie klug die Vögel sind, zeigt sich, dass sie nach ca. sieben Fischen ohne Belohnung streiken. Dann muss das Band entfernt werden und ein angemessen großer Fisch ins Hälsle kommen.

Dass Tiere viel Blödsinn, den die Menschen sich ausdenken, geduldig mitmachen, sieht man auch bei Fußballorakeln. Kraken, Hunde, Spinnen, alle Arten von Tieren werden hergenommen, um die Komplexität von Spielsituationen zu reduzieren. Ein Tier hatte letzte Woche offenbar die Nase voll von all dem Gedöns. Weil es keine Lust mehr hatte, die Unfähigkeit der Meteorologen auszubügeln, hat ein Murmeltier dem Bürgermeister, dem es die Frühlingswetterprognose flüstern sollte, heftig ins Ohr gebissen. Wer könnte es ihm verdenken? Vermutlich war ihm das schlichtweg zu einfach.

P.S. Ich WEIß, dass das kein Kormoran auf dem Foto ist!

3 Gedanken zu „Ärgerliche Murmeltiere und Kormorane, die zählen können“

  1. Ich würde auch zubeißen wenn ständig jemand an meiner Tür klopft um zu erfahren, wie das Wetter wird. Hier ist strahlender Sonnenschein, sodass ich genau sehe durch die sauberen Fenster. Der Hund ist der beste Freund des Menschen heißt es, meiner kotzt sich seit Tagen aus und liegt neuerdings immer auf dem Sofa rum, komisch hat er früher nicht gemacht. Freude und Liebe sollen sie uns bringen und doch gibt’s Menschen, die ihren Hund 8 Jahre an die Kette legen und sich dann wundern, wenn sie aggressiv werden, komisch. Alles, was diese Tiere erleiden, verursacht der Mensch, womit wir wieder beim Egoismus wären. Wir lieben unseren Hund, der uns durch seine Freude jeden Tag gute Laune bringt. Deshalb sind wir auch nett zu ihm. Wie man in den Wald rein ruft, so kommt es auch wieder raus.
    P.s. Hätte nicht gemerkt das das kein Kormoran ist, google es gleich mal!

  2. Und ich dachte, hallo das ist ein Test, ob wir aufmerksam oder schlafmützig diesen für uns alle so besonderen Blog lesen und habe jedes Wort zerpflückt, wann denn nun der abgerichtete Pelikan kommt. Kam nicht! Natürlich wußsse ich, dass die sehr verehrte Bloggerin diese Fischfänger nicht durcheinander wirbelt, aber sicher kann man ja doch nie sein.
    Auf jeden Fall beweist auch dieser Artikel wieder, daß nicht nur Tiere, sondern auch wir Menschen wunderbar abgerichtet sind. Wenn mein Fußballgott die Türe öffnet, ist mein Erstes, ich schaue nach ob ich warm angezogen bin, ob ich einen Speisezettel fertig habe fürs Wochenende und ob ich wie eine Göttin aussehe. Ist nicht so einfach.
    In meinem Reitstall hatte ich häufiger das Vergnügen, mir anzusehen, wie 600 kg Pferd eine Person von 90 kg abgerichtet hat. Das ging dann so: Frau öffnet Boxentüre, um dem Pferd das Halfter anzuziehen, Pferd dreht sich rum und streckt Hintern entgegen. Nach geraumer Zeit gelingt es der Besitzerin, dem Pferd das Halfter überzuziehen, um es dann wie täglich hinaus auf die Koppel zu führen. Wiederum wie täglich geht das Pferd mit bis kurz vor den Eingang der Koppel, reißt sich dann los und rast zurück in den Stall. Täglich! Dann habe ich die gleiche Prozedur mit diesem lammfrommen Tier gemacht, der hat nicht mal mit den Ohren gewackelt, weil er wusste, dass das nicht gesund ist. Gleich beim ersten Mal hab ich ihm ins Ohr geflüstert, wenn er nicht spurt, kommt er ins Tierheim! Geht doch. Ich wollte eigentlich nur sagen, abgerichtet sind wir alle, mal mehr und mal weniger.

    1. Meine lieben Damen, ich würde nie Fallstricke in Blogs einbauen. Oftmals bin ich froh, dass mir überhaupt etwas einfällt und bei einer so diffizilen Thematik wie der Ornithologie schon gleich gar nicht.

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