Man geht nie dümmer heim, als man weg ist

Das ist einer meiner Lieblingssprüche. Keine Ahnung, woher ich ihn habe, bewahrheiten tut er sich immer wieder. Zum Beispiel heute Morgen auf dem Markt beim Bamberger Hörnla kaufen. Wer jetzt sagt, ach ja, klar, der hat meine tiefe Bewunderung. Ich hatte keine Ahnung, was das ist. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Kartoffelsorten. Weil ich mich wirklich nicht auskenne und die Verkäuferin zudem noch gebeten hatte, doch bitte die deutlich formschöneren Kartoffeln aus der oberen Steige zu nehmen und das aber Drillinge, bzw. Rattes (aus Frankreich) waren, möchte ich an dieser Stelle für meine vielleicht ebenso unwissenden Mitleser (Ausnahme: Prunkschaf) aus Wikipedia zitieren:

„Bamberger Hörnla, auch Bamberger Hörnchen, ist eine alte Kartoffelsorte aus Franken. Die als festkochend geltenden Kartoffeln sind klein und haben eine längliche, krumme Form. Sie haben festes hellgelbes Fleisch und ein nussiges Aroma. Die Sorte eignet sich gut für Kartoffelsalat. Bamberger Hörnla werden vorwiegend in Süddeutschland angebaut. Die Kartoffelsorte ist im Zusammenhang mit der Rückbesinnung auf traditionelle Sorten wieder sehr beliebt. Die Sorte drohte auszusterben, da der Anbau aufwendig und der Ertrag eher gering ist. Zudem lassen sich die Hörnla nicht maschinell ernten. Außerhalb der Anbaugebiete ist die Sorte daher häufig nur in Feinkostgeschäften, bei spezialisierten Händlern und in Bioläden zu erhalten. Die Bamberger Hörnla werden aufgrund einer großen Ähnlichkeit mit der französischen La Ratte verwechselt und durch die ertragreichere und damit günstigere Sorte ersetzt. Das Hörnla wurde im Internationalen Jahr der Kartoffel 2008 von Landwirtschafts- und Umweltorganisationen zur „Kartoffel des Jahres 2008“ gewählt. Seit Dezember 2005 ist das Bamberger Hörnla Passagier auf der Arche des Geschmacks der deutschen Organisation Slow food e.V“

So. Dann wäre das auch noch geklärt. Beim Preis wäre ich beinahe lang hingeschlagen und ich vermute, diese Kartoffelsorte ist es nicht gewesen, die den Menschen das breite Überleben in Europa gesichert hat. 18,73 für sechs Pfund ist doch happig. Ich habe meine Mädels beim Frühstück den Preis schätzen lassen und ich war nicht alleine mit meiner Verwunderung. Aber das Lernen hat kein Ende: wer hätte gewusst, wie dieser scheußliche Rosenkohl eigentlich wächst?? Ich nicht. Auflösung ist im Beitragsfoto zu sehen. Meine Lieblingsbäuerin auf dem Markt hat sehr in sich hineingeschmunzelt, als ich sie gefragt habe, ob ich ein Foto machen dürfe. Nie mehr werde ich spotten, wenn amerikanische Kinder nicht wissen, wie eine Tomate aussieht.

2 Gedanken zu „Man geht nie dümmer heim, als man weg ist“

  1. Ja, das mit den Kartoffeln ist so eine Sache. Ich kann mich noch gut an meine Kinderzeit bei meinen Großeltern in Regensburg erinnern. Da kam der Kartoffelbauer mit dem Traktor, auf dem Anhänger gab es eine Sorte Katoffel. Manchmal durfte ich los zum einkaufen. 10 Pfund für eine Mark. Aber mein Oma fand das teuer. Na ja sie hat ja auch die Kartoffeln normalerweise zentnerweise eingelagert. Wir können und kennen das garnicht mehr. Kartoffeln neben Eierkohlen z.B. Auch dass Äpfel auf Holzsteigen einer neben dem anderen lagern und den ganzen Winter durch hielten und fein schmeckten. Das sind wirklich tempi passati.
    Heute verbrauche ich im Jahtr vielleicht 10 kg Kartoffeln und wenn dann die Familie kommt zum Raclette essen und man gerne Kartoffeln mit Schale isst, sollen diese wirklich außerordentlich gut und schmackhaft sein. Gut, es ist eine Kapitalanlage. Ich habe sie nun auch nicht in der Küche rumliegen sondern sofort nach Anlieferung in den Safe gesperrt.
    Dass meine sehr verehrte Bloggerin nicht weiß, wie Rosenkohl entsteht, sei ihr verziehen, sie weiß sonst wirklich alles und kennt die schönsten, überflüssigen Fremdworte. Ein wenig schlägt sie da nach mir, ich wusste auch nicht bis vor 20 Jahren, dass man Kartoffel Stück für Stück in die Erde legen muß damit neue kommen. Witzig diese Art der Kartoffelgewinnung. Naja man muss nicht alles wissen.

  2. Also Moment mal, ich wusste auch schon vor der detaillierten Aufklärung der lieben Bloggerin, was Bamberger Hörnla sind. Leider sind diese doch sehr teuren Kartoffeln hier in meiner Enklave nicht zu bekommen. Gebe aber zu, bei dem Preis würde es nichts bei mir dazu geben, vielleicht ein Stück Butter und Salz. Habe in meiner Kindheit bei meinem Opa mitgeholfen beim Kartoffel klauben und meine 10 Cousins und Cousinen auch. Ja, da war es gut, wenn man sich eine große Familie zugelegt hat. Ich fand es toll! Auch den Wachstum des Rosenkohls kannte ich. So genug Klugsch…… Freue mich auf weitere Lebenserkenntnisse der Bloggerin.

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