Mode mit Rückschlüssen

Heute sind bei meiner Freundin Boyfriend-Jeans angekommen. Und beim Betrachten dieser etwas unvorteilhaften Form, kann man kaum den ein oder anderen Gedanken verhindern: Sie sind meist zerrissen und haben recht kurze Beine und einen durchhängenden Po. Was lässt sich aus diesen Fakten schließen? Dass sie ein Model ist, zumindest deutlich langbeiniger und größer, er ein nachlässiger Wutzl mit kurzen, dünnen Beinchen und einem Hängepo. Weiterhin lässt die Tatsache, dass sie solchen Jeans einen Namen gegeben hat, darauf schließen, dass das nun jeanstragende Mädchen spontan mit diesem (unbekannten) Mann nach Hause gegangen ist und sich zusätzlich entweder mit Rotwein bekleckert hat oder ihn sich in einem ausgesprochen luftigen, nicht tageslichttauglichen Kleidchen geangelt hat.

Andere Rückschlüsse drängt einem der, die oder das Beanie auf. Das sind die länglichen Mützen, die alle Träger wie Schlümpfe oder Zwerge, oder eben Bohnen aussehen lassen. Warum trägt man so etwas und setzt es nicht mal drinnen ab? Doch vermutlich nur, weil die Haare drunter seit Jahren nicht gewaschen wurden? Am verbesserten Aussehen kann es nicht liegen. Es gibt nachweislich keinen Menschen, der mit besser aussieht als ohne.

Vermutlich haben all das Trendscouts herausgefunden. Wie übrigens auch die neue Haarmode, die in der Tat daraus besteht, dass man einen Schal einfach über die Haare schlingt und die sich dann ein wenig drunter aufwölben. Ich mache das seit Jahren und hätte niemals im Leben gedacht, dass daraus mal eine Mode werden würde….Heute habe ich mir übrigens einen Bleistift in die Haare gezwirbelt, weil ich mal wieder keine Haargummis zur Hand hatte. Nachahmung ist nur bedingt zu empfehlen, man kann sich übel kratzen.

3 Gedanken zu „Mode mit Rückschlüssen“

  1. Jetzt ist dieser lange Kommentar von mir weggeflogen. Irgendwann bekomme ich Schrei- und Weinkrämpfe deswegen. Warum kann man dagegen nichts machen?
    Also das mit dem Reinzwirbeln von einem Bleistift in die Haare ist eine reine Provokation für die, deren Haare nur kurz bis vor die Ohren wachsen, oder jene, die zwar lange Haare haben, aber so beklagenswert dünne, dass sie zwar die Kopfhaut bedecken, aber niemals einen Bleistift halten könnten. Wer hat denn schon so dicke Haare, dass es sich lohnt, einen Bleistift mit sich zu führen. Ich habe deshalb auch immer nur einen Kuli oder Lippenstift dabei.
    Wenn ich an meine Jugend denke, wir trugen Kopftücher, von vorne nach hinten geknotet, um auszusehen wie Grace Kelly. Dazu benötigte man außerdem ein Cabrio. Ich hatte Gottseidank eines.

  2. Heute ist nicht mein Tag. Kommentar ist noch nicht fertig. Außerdem gab es die Mode, vorne am Haaransatz angesetzt ein ca 15 cm breites Band aus Tuch straff nach hinten zu binden. Gut, damals gab es noch keine Handys, es war egal ob die Ohren frei waren oder nicht. Ich bin auch vor ca. 45-50 Jahren aufgrund des Modediktats mit Zöpfen und Kniestrümpfen herum gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt war ich immerhin schon Mutter und Mitte Zwanzig. Wird noch viel auf uns zukommen. Bin froh, dass ich heute anziehen kann, was ich will. Hier beende ich meine Schreiberei, weil ich sonst das Tablet zum Fenster
    rauswerfe.

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