Typveränderung

Ich war heute beim Friseur und habe für meine Verhältnisse fast schon eine Typveränderung vornehmen lassen. Nun ändern sich Menschen ja normalerweise nicht wirklich, sondern wechseln höchstens die Moden, Haare oder eben die Angewohnheiten, wie wir jüngst besprochen hatten. Aber ich fühle mich verändert und wenn das schon bei ein paar Zentimetern einsetzt, was erleben Menschen dann, die bei Germanys Next Topmodell mitmachen und sich dort die Haare um ca. einen halben Meter abschneiden lassen? Ja, ja, Sie haben richtig gelesen. Ich schaue mir sporadisch die Folgen dieser GNTM-Folge an. Ich finde sie nicht mehr so blöd und auch, dass die Moderatorin sich tatsächlich in ihrem Verhalten gewandelt hat. Geht halt nicht, wenn man immer nur garstig und schadenfroh ist. Da zum Beispiel ist eine Verhaltensänderung notwendig und möglich, ich würde aber nicht so weit gehen zu sagen, dass sie sich insgesamt gewandelt hat.

In der gestrigen Folge war der zweite Teil des Paares dabei, über das ich schon im Rahmen hirnloser Fotografierwut im intimen Rahmen philosophiert hatte. „Honey“ heißt er, was ab dem dritten Ruf ein klitzekleines Bisschen artifiziell und nicht mehr ganz so authentisch klingt wie in einem dieser netten 70er Jahre Songs. Honey hatte es von Anfang an nicht einfach, weil er sich im entscheidenden Moment, der Bewährungsprobe einer jeden Beziehung und dem Höhepunkt der ganzen Staffel, dem Umstyling, ausgesprochen unsensibel zur neuen Kurzhaarfrisur seiner Freundin geäußert hat. Nun steht die Frage, ob man in einer Beziehung immer bedingungslos ehrlich sein sollte und ob die Beziehung und der Partner das auch wirklich wollen oder aushalten. Mein Mann zum Beispiel darf es bei abwendbaren Entscheidungen durchaus sein und er ist weltweit der Einzige, dem ich blind vertraue, wenn es um Outfits geht. Er ist da ein intuitiver Checker. Muss mal gesagt sein. Aber wenn die Haare mal ab sind? Dann Prost, Mahlzeit bei zuviel Ehrlichkeit, die nicht in Euphorie gipfelt.

Also jedenfalls hat der Honey ganz schnell die Rolle des eitlen Bachelor-Anwärters bekommen und wenn Sie jetzt um mein intellektuelles Niveau besorgt sind: Keine Sorge: ich weiß auch, dass es Mauretanien gibt und Riesenspinnen und manche Menschen Schafsaugen essen, deshalb muss ich es nicht selbst getan haben. Honey konnte einfach gar nichts richtig machen und wurde nicht nur in der Modelvilla, sondern auch im Rahmen des Rohmaterials geschnitten. Und zwar so, dass es auf die bereits vorhandene Meinung gepasst hat. Nicht nett. Nicht, dass der Honey besonders nett scheint, aber das war eben auch nicht nett. Tatsache ist: es gibt bestimmte Typen, die ändern sich einfach nicht, die gehen immer genau dahin, wo sie gesucht werden, aus welchen Gründen auch immer. Und ich gehe mit meinen kurzen Haaren auch genau da hin, wo ich gebraucht und gesucht werde, nämlich in den SOMMER!!!

5 Gedanken zu „Typveränderung“

  1. Kurze Haare, oh mein Gott! Ich gehe mal davon aus, daas es sich hier nur um ein paar Zentimeter handelt und nicht wie bei dem Mädel aus GNTM, wie heißt die eigentlich?, um einen Kurzhaarschnitt. Das sieht man’s mal wieder: alle Aufmersamkeit richtet sich auf diesen Honey. Leider bin ich auch wieder in dieses Format abgerutscht, von dem mein Sohn meint, dass es auf RTL oder RTL2 besser aufgehoben wäre und trotz Pro7 nicht an Niveau gewinnt. Gebe zu, wenn er mich ertappt beim gucken, schäme ich mich auch ein bisschen. Allerdings sehe ich so manches Schreckliche wenn ich in sein Zimmer komme, also gleicht es ich wieder aus. Um nun auf diese Sendung zurückzukommen, die ich eigentlich nur schaue wegen der lieben Bloggerin, da diese ihrem Entsetzen Luft machte und ich mitreden wollte, also schau ich halt auch. Natürlich wissen wir ja alle, dass alles inszeniert wird und die fürs Publikum interessanten Damen samt Anhang drin bleiben. Auch wenn Heidi netter geworden ist zwischen, diesen beiden Vollspacken (Entschuldigung für den Ausdruck mir fällt nichts besseres ein) dient dieser ganze Schmarn einzig und allein der Selbsinszenierung dieser Frau. Und ganz ehrlich: dafür zolle ich ihr Respekt, denn sie hält sich damit ja schon seit Jahren auf dem Bildschirm.

  2. Typ verändern, finde ich toll, aber bei anderen. Einmal wollte ich das auch und kaufte mir dann etwas um Anziehen, das überhaupt nicht zu mir passte, in meinen Augen. Aber einen meiner Männer zu wahrhaft ekstatischen Ausrufen veranlasst hat. Das ist mir aber zu teuer und wenn ich mich dann wie ein Depp fühle, das ist ein NO GO! Ein Reiterfreund von mir hatte den wirklich guten Spruch, den es in vielen Variationen gibt, „der Fuchs wechselt zwar den Balg, aber nicht die Gesinnung“. Denn eine Haarverkürzung, das finde ich arg schlimm, wenn lange Haare zur Kurzhaarfrisur werden. Ich hätte das nicht gemacht, ich würde auch bei dieser Sendung nicht mitmachen. Dann schon eher bei meiner Lieblingssendung „Abnehmen im Doppelpack, biggest loser“. Das ist der pure Wahnsinn. Da fahren gewaltig übergewichtige Menschen in ein Abnehmcamp und nehmen für den Flug, falls es nich zu essen gibt, jede Menge Schockriegel und Kekse mit. Ob die noch ganz klar im Kopf sind? Diese Menschen werden ihren Typ auch nicht wirklich verändern, sie sind höchstens etwas weniger gwampert. Also dann mache ich bei meiner wirklichen Typveränderung weiter und esse Gummibärle und Schokoeis.

  3. Völlig daneben finde ich allerdings den Hinweis auf Schafsaugen essende Widerlinge. Was soll denn das. Wenn sich das rumspricht, gehöre ich als Prunkschaf ja gleich als Erste zu einer schützenswerten Art. Also wirklich, das sind Informationen, die keiner braucht, es gibt auch Frauen, die Hammelhoden unter den aufmerksamen Blicken von drei geschockten Marrokaner essen. Mich nämlich! Die haben gedacht, ich zicke rum, habe sofort erkannt, was es ist und worum es geht, das nächste Mal werde ich allerdings weitergehen, mit dem passenden Messer zum abschneiden in der Hand. Also Schafsaugen, wirklich völlig daneben.

    1. Ok, tut mir Leid, weiß auch nicht, wie jetzt gerade da drauf gekommen bin! Ist natürlich synonym mit Hammelhoden zu verwenden und verstehen. Logisch. Gar keine Frage.

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