Handyaufladen in Italien: Anleitung in wenigen Schritten

Bei Ankunft noch im Flugzeug italienisches Handy, das zuvor in Deutschland pflichtgemäß mit Zweitladegerät aufgeladen wurde, angestellt. Sim-Karte kann sich nicht registrieren.
Empörte SMS von römischem Taxifahrer auf dem deutschen Handy vorgefunden, dass man warte und so weiter. Beschlossen, sofort zum Telefongeschäft zu eilen, um Misstand zu beheben.
Erinnert, dass das schon mal so war, weil hinterfotzige italienische Telefonanbieter die Karte sperren, wenn sie nicht mindestens einmal im Jahr aufgeladen wird.
Noch abends vor dem Einkaufen ins Telefongeschäft des Vertrauens und des Viertels geeilt. Von Verkäuferin mitgeteilt bekommen, dass Verkäuferin erstens krank ist und dennoch arbeiten muss, weil sie bei hartherzigem Arbeitgeber nicht auf Verständnis hoffen darf und die Ersatzkarten erst wieder am Montag kommen. Hilft nichts, da bin ich auch wieder weg. Gute Besserung gewünscht und von dannen gezogen. Sehr über drohende (dräunende) Roamingkosten gegrämt.
Erst mal heim und gekocht. Drüber geschlafen, beschlossen, mit neuen Kräften am nächsten Tag (also heute) wieder anzugreifen.
Besuch immer wieder bei Verlassen des Hauses darauf hingewiesen, dass es länger dauern könnte und echt langweilige Sachen bevorstehen. Nein, alles gut, wollen mit. Prima.
Erst mal Auto waschen lassen, weil völlig verstaubt und mutterunwürdig. Dabei schon viel über italienische Verkabelungen gelernt.
Mit Navi auf ausgesprochen umständlichen Wegen in altvertraute Straße gelotst worden. Geärgert.
Laden gefunden, gefreut.
Freundlichen jungen Mann gefunden. Noch mehr gefreut.
Problem dargelegt, sofort verstanden worden, quasi enthusiastisch gewesen. Aber dann.
Bitte die Sozialversicherungsnummer und den Ausweis. Wie bitte??? Zum Nachladen??? Wenn jeder, der irgendwo xxx xxxx xxxx xxxxx, sofort ein Handy ohne irgendwelche Sorgen haben kann??? Unfassbar aufgeregt. Hilft nichts.
Mann angerufen, fremden Mann am Telefon gehabt, aufgelegt. Mann SMS mit Bitte um Foto von seinem Pass gebeten. Sofort bekommen. Liebe Mann sehr. Ging dann weder zum Mailen noch zum Versenden noch zu irgendwas. Entsetzlich aufgeregt. Immer wieder zum Auto gegangen, um mitzuteilen, dass ich noch lebe und zu kontrollieren, dass Begleiter auch noch schnaufen.
Verkäufer vorgeschlagen, er möge doch selbst ein Foto vom Foto auf meinem Handy machen. Fast ohnmächtig bei der Vorstellung geworden, was man alles für einen Schindluder mit solchen Daten treiben kann. Immer noch fast ohnmächtig bei der Vorstellung. Jetzt eher noch schlimmer als vorher. Besser nicht mehr dran denken.
Dann mit verzückten Augen gesehen, wie dieser tyrannische Computer endlich, nachdem man ihm diese Anlage geliefert hat, weiterarbeitet und meine eigene Karte freischaltet.
Zwischendurch herzlich über Nonnen gelacht, die in den Laden gekommen waren, weil 3G (????) nicht funktioniert. Verkäufer hat mit ein paar Tastenkombinationen alles gelöst, Nonne hat beseelt gefragt, ob nun alles wieder geht und dann das Telefon fallen lassen. Verkäufer und ich haben im Chor geantwortet: Jetzt nicht mehr. Da aber Nonnenhandy, stand es unter besonderem Schutz. Ging noch.
Laden fluchtartig nach einer Stunde verlassen, dehydrierte Mutter vorgefunden. Auto stand eine Stunde vor einer Bar. Welt nicht mehr verstanden. Zu glücklich, um zu schimpfen. Fanta gekauft und Ochsenauge. Ochsenauge hat um ein Haar frisch gesaugtes Auto vollgekrümelt. Einkaufen gefahren. Ab dann alles Routine.
Zu hause erfreut entdeckt, dass SIM-Kartenersatz zwar Geld kostet, dafür aber Guthaben aus dem alten Jahr noch da ist.
Kalendereintrag ab August erstellt mit Erinnerungsfunktion für Handyaufladen!

3 Gedanken zu „Handyaufladen in Italien: Anleitung in wenigen Schritten“

  1. Welch ein Stress wegen des Telefones. Ich habe der Einfachheit halber den Fußballgott mitgeschleppt und jetzt, jetzt brauch ich gar kein Handy, weil wichtigste Personen meines Lebens hautnah bei mir sind. Z. B. Im Gästebett, gefühlte 1,20 Meter breit, unsere Lagerstatt. Ich bin ein berüchtigter Bettkantenschläfer. Auch wenn das Bett 2 x 2 Meter misst, schlafe ich auf den 15 cm am rechten Rand des Bettes. Und jetzt, jetzt habe ich die Innenseite, die Wand gewonnen. Der Fußballgott lehnt es mit dem Hinweis, daß unsere Flitterwochen bereits neun Jahre zurückliegen, ab, mit mir um 19.00 ins Bett zu gehen. Er kommt gegen 24.00 Uhr. Ist ja in Ordnung, es ist mir auch lieber wenn er nicht über mich krabbeln muß, wenn er ausrutschen würde, ach du lieber Gott, das mag man sich nicht vorstellen. Und so habe ich die erste Nacht in Rom mal sicherheitshalber wach gelegen, bis 4.00 Uhr um dann völlig verstört um 8.45 aus dem Bett zu stürzen weil ich dachte, ich hab alles verschlafen. Blöder Wecker hatte noch Sommerzeit. Bin neugierig wie diese Nacht wird.

  2. Das muß ich in der Tat noch anmerken, wer braucht eigentlich Flanellbettwäsche? Noch dazu in Rom. Da hat mich der Teufel geritten, bei 14 Grad, also wirklich. Mir genügt eine warme Decke auf dem doppelten Flauschleintuch, darunter noch ein dünneres gestepptes Unterbett, eine doppelte, ich glaube das ist die Wieüberlebeichsommerundwintermiteinerzudecke. Bewährt sich. Außerdem ein dicker, dickster! Flanellschlafanzug und auf Wunsch noch eine Wolldecke über alles drüber. Glühwein wurde vor dem Bettgehen nicht gereicht. Ah, die Heizung lief auf Hochtouren, wurde dann allerdings von mir mit klammen Fingern heroisch abgeschaltet. Man will ja nicht verweichlichen. Der Fußballgott hat wie ein angekündigtes Hoch die ganze Nacht durch Hitze verbreitet. Vor lauter überlegen, ob ich kalt habe, konnte ich bis vier nicht schlafen und bin dann wahrscheinlich durch den Wärmestau endlich eingeschlafen. Heute versuche ich es mal ohne die Decke oben drauf über alles drüber. Werde morgen ein Statement abgeben.

    1. Persönlich und nach In-Augenscheinnahme vermute ich eher, dass das werte Prunkschaf einen Hitzestau hatte. Ich hingegen habe eine laut summende Riesenfliege heute Nacht zur Strafe in mein eiskaltes Kleiderzimmer gesperrt. Heute Früh hat sich nichts mehr gerührt. Das hofft man natürlich nicht von einem Prunkschaf und überhäuft es mit Decken.

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