Lehrfilme fürs Leben

Heute Morgen rief mich meine Mutter an. Sie wollte wissen, „wie man dieses orange Ding, das wir neulich gekauft haben“ essen könnte. Zuerst wusste ich nicht, was sie meint, weil ich erschütternd schnell vergesse, dann fiel mir die Kaki wieder ein, die wir vor drei Tagen gekauft hatten. Sie war so bockhart, dass ich ihr empfohlen habe, sie erst mal noch ruhen zu lassen. Tja, wie isst man so ein Ding? In Rom, wo ich sie meinem Mann ab und an kaufe, isst er sie wie einen Apfel. Aber ist das richtig? Wer weiß das schon? Wo kommen sie überhaupt her? Götterfrucht, Persimone werden sie genannt und zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. China, Japan und Korea sind die Hauptproduktionsländer. Eindeutig Flugobst also.

Weil ich selbst beste Erfahrungen mit Lehrfilmen im Internet gemacht hatte, habe ich meiner Mutter eben jenes empfohlen. Im Internet gibt es sowas für alle, wirklich alle Lebenslagen und Fragen. Ich weiß das, weil ich in Paris einen Dosenöffner habe, der meiner Meinung nach nicht dazu geschaffen ist, Dosen zu öffnen. Da ich aber halb verhungert vor meiner Dosentomatendose saß und mein nutzloses BWL-Studium verflucht habe, bin ich auf die Idee gekommen, im Internet nachzusehen. Dort kann man ja immerhin auch lernen, wie man Bomben baut oder sich als Kriegerbraut anwerben lassen, dann wird es wohl auch ein Eckchen für dumme Hausfrauen geben. Gibt es. Mittels eines Youtube-Lehrfilms war alles ganz einfach und kurz danach brodelte der Sugo im Topf.

Ähnlich ging es beim Schälen von Mangos. Ist eigentlich jemandem außer mir aufgefallen, dass diese „Exoten“, ebenso wie Feigen immer mehr in die Läden, gar Discounter drängen? Wahrscheinlich gibt es deshalb auch die Motivtafeln für Kassiererinnen an der Kasse, denn Kaki und Mango möchte ich wirklich nicht ins Türkische oder was auch immer übersetzen müssen. Zurück zum Schälen einer Mango: Wer nämlich geglaubt hat, mit dem Schildkrötenschnitt ganz weit vorne zu liegen, den kann ich lässig eines Besseren belehren. Am besten kommt man ans Fruchtfleisch, indem man die Mango am Glasrand abzieht. Das geht auch bei Kiwis und ähnlichen Früchten so. Tja, nicht nur Fernsehen bildet. Bin mal gespannt, wann dieses schlimm stinkende stachelige Ding aus Japan (oder China???) in die Läden kommt. Ich blicke ihrer Ankunft gelassen entgegen. Lade mir den Film schon mal runter.

2 Gedanken zu „Lehrfilme fürs Leben“

  1. Nachdem die liebe Bloggerin eine Mango als Gastgeschenk mitgebracht hat, freu ich mich schon auf morgen früh. Wer braucht schon Youtube, wenn er so eine Checkerin im Haus hat !

  2. So, ich habe diese Frucht jetzt gegessen, wie im Lehrfilm gezeigt. Gründlicher als Apfel gewaschen, geschnitten wie Apfel, gegessen wie Apfel, schmeckt lamgweiliger als Apfel, muss ich nicht mehr essen. Mir genügen Kirschen, Trauben, Orangen, Kiwi. Falls ich noch was mag und vergessen habe, reiche ich es nach. Habe jetzt irgendwie sehr viel Luft im Bauch, ich glaube, die Kakifrucht ist mit der Kanne Ingwertee kollidiert. Ohohoh…

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