Sie sind zurück

Karl und Gertrud sind zurück. Und sie haben Freunde mitgebracht. Wer hier regelmäßig mitliest, weiß, dass ich in letzter Zeit viel unterwegs war. Diese Zeit haben die geflügelten Monster genutzt und sich – zumindest lassen die Spuren das vermuten – Freunde in Form von Schwänen eingeladen. Anders ist das, was auf meinem Balkon stattgefunden hat, nicht zu erklären. Keine Taube der Welt kann so große Haufen (Häufen?) produzieren! Und wenn ich von meiner Warte, dem Schreibtisch aus, nach draußen sehe, erblicken meine geschulten Augen inzwischen auch eine Meise, die sich an meine Markise hängt und am Wasserablauf rumturnt.

War das wirklich ich, die noch vor Monaten geschrieben hat, dass sie weg sind? Verschwunden? Habe ich vielleicht sogar einen wehmütigen Unterton gehabt? Ich glaube kaum! Jedenfalls sind sie genauso wieder aufgetaucht wie meine vorletzte verbleibende Jeans. Ich habe dieses Kleidungsstück irgendwann mal unterbewusst aussortiert aus meinem hängenden Kleiderschrank, weil ich irgendwie finde, dass die Zeit dafür rum ist (habe mir allerdings eine neue Jeans bestellt, soviel dazu). Nun, heute Morgen habe ich jedenfalls auf der Suche nach einer Strickjacke (wir haben hier in Augsburg morgens minus 1 Grad und weil ich einen Münchner Radiosender eingestellt habe, muss ich mir bei Nebelsuppe den ganzen Tag die Lobhudeleien auf den strahlenden Sonnenschein in München und die prima 18 Grad anhören, zumindest wenn ich Auto fahre, sonst höre ich niemals Radio), die vom Bügel gerutscht war, eben jene Jeans gefunden und sie arglos angezogen.

Die Zeit lässt alles vergessen, Geburten, Kater, Tauben alles. Auch Jeans. DESHALB habe ich sie in die Liegendabteilung verbannt, ganz klar! Sie haben keinen Stretch! Kein klitzekleines Bisschen. Wie lange ist das her, dass ich so etwas nicht mehr getragen habe? Sicherlich wesentlich länger als Karls und Gertruds letzter Auftritt. Aber sicher genauso unangenehm! Ich habe nun also die Spuren dieser Dreckstauben so weit als möglich beseitigt und mich dabei so schmutzig gemacht, dass ich leider, leider auch die Jeans ausziehen musste. Ein Gutes hatten sie ja dann.

3 Gedanken zu „Sie sind zurück“

  1. Zuerst würde ich die Jeans entsorgen. Diesen Frust braucht niemand. Stoffe ohne Dehnfaden und wenn es nur 1% ist, sollten verboten werden. Wenn ich denke vor 40 Jahre meine Reithosen, da war ich wie reinbetoniert drin. Aber ich wußsse immer genau, dass ich unbedingt sofort abnehmen muss. Alle Stoffe waren ohne Stretch. Wie haben wir das nur ausgehalten? Aber das mit den Tauben ist schon heftig, vielleicht hilft ein Bewegungsmelder, der bei der Landung der beiden „Scheißerle“ Wasser sprüht und Hundegebell macht und knurren kann. Oder ein Meer von Windrädern, die so eng stehen, dass der Landeanflug schwierig ist. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Durchhalten heißt die Parole!

  2. Ich habe auch solche Jeans im Schrank und weil sie so teuer waren, meint man halt immer, dass man schon irgendwann wieder rein passt. Nun ja, es is, wie es is, da braucht man nicht zu verzweifeln und kauft halt einfach neue! Das Prunkschaf (warst mal schneller) hat vollkommen recht! So, jetzt zu Gertrud und Herbert mir fällt ein, dass mein Nachbar, seit er ein Cabrio hat, und auch meine Nachbarin irgendwie haben alle Cabrios, scheint mir, also langer Rede …, da gibt es ein Gerät, das die Katzen abhält, sich auf das weiche Dach zu legen, irgendwie Ultraschall oder so, vielleicht klappt das ja! Ansonsten muss ich sagen, und habe dies ja bereits erwähnt, dass ich die beiden in mein Herz geschlossen habe. Die sind beständig, verändern ihre Gewohnheiten nicht, also alles, was man zu einem geruhsamen Leben so braucht. Vielleicht sollten wir Menschen uns da mal ein Beispiel nehmen.

    1. Liebste Mare, darauf muss ich gleich antworten:
      Ich kann gut glauben, dass Du einen Herbert in Dein Herz geschlossen hast, Karl jedenfalls habe ich nicht in meinem!!!
      Und ich möchte keinesfalls, dass sich irgendjemand ein Beispiel an diesen Mistviechern nimmt und auf meinem Balkon seine Notdurft verrichtet. Bin recht aufgewühlt wegen Reisevorbereitungen und daher auch sehr ungnädig mit diesen Biestern!!!
      Natürlich hast Du Recht, dass Routine und Beständigkeit wunderbar sind, wer wüsste das mehr zu schätzen als ich?! Übermorgen um diese Zeit sind wir hoffentlich sehr unbeständig in einer Bar….in Barcelona, ich lege gleich mal einen Ordner an für eine neue Stadt.

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