Römische Befindlichkeiten

Manche Aufenthalte scheinen unter einem Lernmotto zu stehen oder wie ein Bekannter von mir immer zitierte: die Situation ist mein Coach. Nun haben wir in Rom ja sowieso schon viel Glück, dass wir uns wenig bis gar nicht mit Behörden rumschlagen müssen. Aufgrund unserer eher sporadischen Aufenthalte ist dieses Glück allerdings eng daran gekoppelt, dass manche Geräte, Fahrzeuge und / oder Anlagen wegen Mindernutzung ab und an beleidigt sind und dann ihren Geist aufgeben oder bocken. Die Beseitigung ist dann in der Tat ein hochlogistisches Problem, weil wir eben nicht immer da sind und leider auch römische Handwerker, so man sie findet, nicht immer auf unseren Anruf warten oder gar das können, was sie sollen.

Dieses Mal erteilt uns die Wohnung, aber auch der Verkehr, eine Lektion. Ihr seid nicht oft genug hier, kümmert euch gefälligst. Die Vespa stottert beleidigt vor sich hin, geht nur dann an, wenn sie möchte, ganze Stromkreise fallen aus und jetzt hat auch noch der Blitz den Fernseher lahm gelegt. Wobei ich gestern gelernt habe, dass es nicht die Antenne ist, die kaputt ist, sondern was dahinter oder danach, was weiß ich. Das alles kann ich ja auch verstehen. Was ich nicht verstehe und auch nicht akzeptiere ist, dass ich gestern in einem Wohngebiet einen Strafzettel über 60 Euro bekommen habe, während alle Italiener um mich herum, die in zweiter und dritter Reihe geparkt hatten, keinen bekommen haben.

Hier ist eindeutig Absicht zu erkennen, denn ich habe niemanden behindert. Was mich an dieser Geschichte am meisten ärgert ist, dass das Geld ja mitnichten dem völlig maroden Straßensystem zugute kommt – nach wie vor sind die besten Straßen in Rom diejenigen, die von germanischen Sklaven gebaut worden sind -, sondern wieder in irgendwelche obskuren Kanäle fließen. Aber leider, leider bin ich auch für die Aufdeckung und Beseitigung solcher Missstände zu wenig in Rom. Wo wir heute hinfahren, können wir bedenkenlos parken, da ist von Anfang an klar, was man von uns möchte: Geld (für Kleidung).

2 Gedanken zu „Römische Befindlichkeiten“

  1. Nun bin ich ja noch weniger in Rom, fühle mich in meiner angemieteten Wohnung aber auch ein wenig römisch und finde es auch eine Frechheit, was gestern passiert ist. Und wenn ich nun berichte das, als wir spätabends zurück gekehrt sind, in unsere Straße tatsächlich auf dem selben Platz ein Auto parkte und auch noch ein Fiat 500 in schwarz, allerdings mit italienischem Kennzeichen. Ich bin gespannt, wenn der heute Morgen immer noch da steht, mach ich ein Foto und wende mich an die Behörden und zeige ihn an. Also wo sind wir denn, dass wir Deutschen hier als Einzige zur Kasse gebeten werden. Und wenn man dann auch noch schaut, was die Italiener sonst noch so am Steuer fertig bekommen, Wahnsinn. Handynutzung scheint hier nicht verboten. Mein Sohn, wegen dem wir diese Reise eigentlich machen, ist fassungslos und wahrscheinlich bleibt ihm nicht das Kolosseum in Erinnerung sondern, dass die Italiener sich so gar nicht an Regeln oder Ordnung halten. Werde die lieben Bloggerin heute beim konsequenten Sparen unterstützen, damit wir den Strafzettel wieder reinholen. Vergessen sollte sie aber nicht, dass sie gestern ihrem Patenkind beigebracht hat, wie man in Rom eine Straße überquert, nicht ganz so einfach hier.

  2. Ich bin ebenfalls sehr verärgert. Aber daß den Friedensnobelpreis die Thunesier bekommen haben für ihren thunesischen Frühling im Jahr 2011, das ist der Gipfel. Die haben die Unruhen in Nordafrika losgetreten und wir baden es heute aus mit den Flüchtlingen. Diese ganzen Länder sind doch noch lange nicht bereit für eine Demokratie. Die spinnen doch Schweden. Die srhr verehrte Bloggerin kann diese Aussage auch gerne unter den Tisch fallen lassen.

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