Ein bunter Mix aus Mixern

Dass mit den Jahren so Manches verrutscht, Taillen, Gesichtszüge, Knie, ist hinlänglich bekannt. Das ist jedoch nicht alles. Auch die Interessen verschieben sich dramatisch und so kann ich heute im WMF-Shop nahezu dieselbe Begeisterung spüren wie früher bei Fruit of the Loom oder Benetton – H&M gab es damals nicht und meine Mutter hielt nicht viel davon, Kinder in teure Markenkleidung zu stecken. Nun ist WMF ja keineswegs trendy oder schick, aber so wahnsinnig haltbar und praktisch. Und wenn der Korkenzieher zum zehnten Mal an einem dieser modernen Korken scheitert, dann wird er immer noch freundlich ausgetauscht.

Und weil das so ist, habe ich mir heute den insgesamt siebten Mixer gekauft. Das bedarf einer Erklärung, ich bin kein Mixer-Junkie, keineswegs. Vor vielen, vielen Jahren, vielleicht sogar anlässlich meiner Hochzeit, bekam ich einen Krupps-Zerkleinerer. Ein weißes Maschinchen, sehr umspektakulär, aber mit einer Power, die große Maschinen vergebens suchen. Alles hab ich damit klein bekommen. Köstliche Pasten aus schwarzen Oliven und Artischocken für Bruschetta gemacht, büschelweise Basilikum zu Pesto verarbeitet und so weiter. Irgendwann bekam der Deckel ein Loch, weil ein Querschläger in Form einer Nuss durch den Behälter geschossen war, aber sie hat immer tadellos funktioniert. Man musste halt nur an der Stelle mit dem Loch den Daumen drauf halten. Dann fand meine Mutter die Arbeitsbedingungen unzumutbar und wir haben ein neues vielversprechendes Maschinchen gekauft. Das sah ähnlich aus, war aber bei Weiten nicht so potent. Dies geschah in Rom.

Ähnliches fand dann auch in Augsburg statt. Dort hatte ich nur einen großen Zerkleinerer, in dem sich die paar Oliven immer an den Rand drängten und ganz blieben. Auch unerfreulich. Und als ich dann einen neuen Zerkleinerer bekam, begann das Spiel von vorne. Schwächlich auf der Brust und die Masse am Rand, die Messer liefen leer. Und heute – nach ärgerlichen Fehlversuchen gestern – hatte ich die Nase voll und bin – wie schon letztes Jahr für Rom – in das Fachgeschäft meines Vertrauens geeilt, habe dort unter den verwunderten Blicken der Verkäuferin, die mich inzwischen schon kennt, denselben Zerkleinerer gefordert und nun habe ich den siebten Mixer zuhause und bin für alles gerüstet. Habe mich lange gegen diese Mixerredundanz gewehrt, aber es hilft ja nichts.

4 Gedanken zu „Ein bunter Mix aus Mixern“

  1. Was sein muß muss sein. Ich hätte mich nicht aufhalten lassen, wenn ich das gleiche Problem gehabt hätte. Aber ich habe meinen kleinen alten Kraftprotz noch und beneide bei jedem Benutzen die sehr verehrte Bloggerin um ihre neuen Zerkleinerer. Offenbar zu Unrecht. Meiner tut seine Arbeit unverdrossen und ich hoffe doch sehr, dass ihm die Lobrede nicht zu Kopf steigt. Eine ähnliche Erfahrung habe ich mit meinem alten Krupps 3 Mix gemacht. Dieser ist sicher jeder Frau meiner Generation ein Begriff, ohne diesen konnte nicht geheiratet werden. Zu Tode kam er durch drei! unreife Avocados. Es ist ihm der Motor durchgebrannt, mir anschließend fast auch. Also habe ich, ohne Böses zu denken, eigentlich ganz ohne zu denken wieder einen 3-Mix mit Pürrierstab gekauft. Seit ich ihn habe, streite ich mit im. Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, sowas herzustellen und dann auch noch zu verkaufen. Was soll ich tun, es lohnt sich wirklich nicht mehr, auch noch eine neue Küchenmascine anzuschaffen, da kaufe ich mir doch lieber Schuhe. Aber fast täglich brauche ich den Pürrierstab, Erdbeerquark, Kräuterquark, Avocadomousse und so, und täglich kann man mich in meiner Küche wüten hören!

  2. Ja Mädels, ich finde, wir sind in dem Alter: keine Kompromisse mehr in Bezug auf Küchengeräte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Also ich habe meinen letzten Kauf in Form einer Salatschleuder nicht bereut! Ja, ich war auf einer Tupperparty, die gibt es ja schon, seit ich denken kann und habe mich mit einer bezaubernden Französin, die die Mutter der Veranstalterin war, überredet, dass wir uns jetzt mal eine ordentliche Salatschleuder kaufen und sie dann auch noch so einen handbetriebenen Minizerkleinerer genommen. Wäre wohl sowas, das die liebe Bloggerin benötigt. Nun ja, ich habe das Ding jetzt bekommen und was soll ich sagen? es ist super geht kinderleicht, schleudert alles super trocken, einfach toll. Habe sofort die Alte weggeschmissen und mich wahnsinnig toll gefunden und verschwenderisch. Kann halt meine schwäbischen Gene nicht unterdrücken. Um auf den Mixer zurück zu kommen: ich habe kurz darüber nachgedacht, für Smoothies einen – und jetzt passt auf – „Blender“ zu kaufen, da mein Engele diese gerne trinkt. Jetzt haben wir uns letztes Jahr so ein kleines Ding für 25€ gekauft und das Ding hat echt Power. Ich als Optimierer und Unterstützer gesunder Ernährung dachte mir, da muss was Gescheites her. Als ich aber sah was die Kosten sind (600€), dachte ich mir, dass unser kleines Powergerät durchaus reicht.

    1. Jaaaaa!!!! Also 600 Euro geb ich für ein Küchengerät erst aus, wenn es die Kalorien aus Pasta verschwinden lassen kann. Keine Sekunde vorher.

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