Heute hat mir jemand gesagt, ich könnte schön mit Worten umgehen, Dinge gut ausdrücken, sie so sagen, dass sie zutreffen, aber nicht direkt weh tun, wenn der Inhalt es an sich erfordern würde. Das ist ein schönes Kompliment. Vor allem von Menschen, die einer ganz fürchterlichen Unsitte anheim gefallen sind. Dem ‚weil‘ mit Fragezeichen am Ende. Sie befinden ihr Gegenüber nicht mal mehr eines ganzen Satzes für wert, sondern erwarten schnörkellose Lieferung. Lieferung von Inhalten, Erklärungen, Begründungen. Ich bin das sehr satt und denke, ich werde demnächst unnachahmlich schön formuliert darlegen, dass ich mich nur mit Menschen unterhalte, die in ganzen Sätzen sprechen.
Also das kann ich überhaupt nicht, in halben Sätzen reden. Aber das ist der Zeitgeist weil….die Leute sind auch zu faul, irgendwelche Konsequenzen anzustoßen oder zu erwähnen. Jeder hat Angst, sich festzulegen weil…. sie haben nämlich Schiss vor den Konsequenzen. Wenn man dann im Internet surft und an ein Portal gerät, bei dem Kommentare möglich sind, dann kann man nur staunen, weil……. da zeigen alle was für böse Menschen in ihnen stecken und ziehen vom Leder, dass einem Hören und Sehen vergeht. Also ich ziehe mich immer mehr auf das geschriebenen Wort unserer sehr verehrten Bloggerin zurück und genieße am Wochenende, Sonntag genauer gesagt, die Frankfurter Sonntagszeitung weil….. das ist noch Journalismus von der alten Sorte, gut recherchiert, wunderbar und z.T. bösartigst geschrieben, informativ. Damit bin ich leicht zufriedenzustellen. Diesen ganzen neudeutschen Umgangston brauche ich nicht weil….. ich bin einfach zu alt!