Le tre sorelle

Le tre sorelle, die drei Schwestern von Positano sind eine Legende. Den Bus zum Hotel erwartet man mit verheißungsvollem Blick auf die Cantina de le tre sorelle, die Abende verbringt man am Strand im Ristorante de le tre sorelle. Positano ist geprägt von ihnen. Wer mögen sie gewesen sein? Wie ist ihre Geschichte? Ich kenne sie nicht, meine Finger schreiben sie gerade, nachdem wir drei Mal in 24 Stunden dort gegessen haben. Die drei Schwestern, Maria, Assunta und Gabriela liegen altersmäßig nah beieinander. Anfang des 20. Jahrhunderts sind sie in Positano geboren, Töchter eines Fischers und einer Wäscherin waren sie von klein auf gewohnt, anzupacken und mitzuhelfen.

Die Älteste, Maria, konnte zur Schule gehen, dann ist der Vater auf dem Meer geblieben. Die Mutter, Anna ist darüber schwermütig geworden und hat ihre Arbeit verloren, der Hund, Tinto um ein Haar auch. Jeden Tag ist er zum Strand gegangen, um sein Herrchen zu erwarten, der kam nicht wieder. Maria hat durchgehalten mit der Schule, sie war gerade vierzehn Jahre alt, aber wusste schon in dem Alter, dass sie ihrer Familie nur dann ein besseres, ein fortgehendes Leben ermöglichen konnte, wenn sie etwas lernt, zumindest schreiben und rechnen. Assunta und Gabriela haben sich um die Mutter und den Haushalt gekümmert. Die Freunde des Vaters haben regelmäßig Fisch gebracht. Assunta hat, um ihre Mutter Anna zum Essen zu animieren, immer wieder neue Varianten für Fischzubereitung ausprobiert. Und weil sie den Freunden des verstorbenen Vaters so dankbar für die Fische und Meeresfrüchte waren, haben die drei Schwestern immer wieder die Fischerfreunde des Vaters eingeladen. Die waren entzückt.

Gabriela hat angefangen, einfache Keramikteller zu bemalen und die Fischgerichte von Assunta dort angerichtet. Das war etwas völlig Neues in Positano. Die Fischer, einfache Leute, fanden es gut. Vor allem fanden sie die Gerichte der drei Schwestern gut. Maria hat irgendwann entschlossen, das Risiko einzugehen und auch Fremde einzuladen, nicht nur die Fischerfreunde des verstorbenen Vaters. Sie beschlossen, es zu wagen und richteten das Wohnzimmer ihrer Fischerhütte als Restaurant ein. Anna hat nichts dazu gesagt. Aber sie hat auch nicht gebremst. Sie war immer noch wie gelähmt vor Kummer. Als dann die ersten Gäste gekommen sind, konnte sie es kaum glauben. Und als sie sah, wie glücklich die Gäste über die bunten Teller und das gute Essen waren, hat sich ihr Herz wieder zusammengesetzt. Und während Assunta gekocht hat, Gabriela die Dekoration und das Servieren übernommen hat, Maria alles kaufmännisch organisiert hat, hat sie die Seele des Meeres, stellvertretend für ihren Mann, dazu gesteuert. Tinto war als Restauranthund voll in seinem Element und nur manchmal sah man ihn versonnen am Strand auf die Wellen schauen.

So denke ich mir die Geschichte der tre sorelle die Positano.

2 Gedanken zu „Le tre sorelle“

  1. Schöne Geschichte die erzählt wie einfach alles ist wenn, jeder weiß, was zu tun ist, wenn jedes Rädchen in das andere greift, kein Neid, keine Missgunst, ein bisschen Liebe und nicht zu vergessen das Essen . Nie darf man das Essen vergessen und das wussten die drei Damen und bis heute finden sich immer noch Menschen, die das verstehen und das Leben genießen! Schluss mit dem schlechten Gewissen, zu viele Kalorien, zuviel Fett und was weiß ich noch alles, am Ende zählt doch nur, dass alle zufrieden sind .

  2. Diese Geschichte der drei Schwestern ist wunderschön erfunden. Sie eignet sich ganz besonders für den Weg in Rom früh morgens zum Flughafen auf dem völlig überfüllten GRA, denn man kann sie ins Unendliche ausschmücken, ohne in Not zu geraten. Bin sicher, damit kann man die durch das herrschende Chaos unwirsche, sehr verehrte Bloggerin ruhigstellen. Wunderbar! Nimmt sofort den Wind raus und ist friedlich, so dass man runterschalten kann in den zweiten Gang, rechte Seite der Autobahn und plaudernd mit seinen Insassen zum Flugplatz eilen, was heißt zu eilen, zu bummeln. Wird man sich merken müssen! Weiter so, man kann ja auch noch die besten Rezepte dazu erfinden, Ehemänner etc., Kinder, was man will. Man kann das über Generationen ausschmücken, aufschreiben, Bestseller draus machen, ach ich fange auch an zu träumen.

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