Beschweren müsste man sich können

Wir Kreativen werden ja oft scheußlich unter Druck gesetzt. Als ob das immer alles so mir nichts, dir nichts abrufbar wäre. Man hat ja nicht – wie im Kühlschrank zum Beispiel – inspirierende Reste rumliegen oder ein Stück Holz oder drei Knäuel Wolle. Nur die Tastatur und den Kopf. Aber nein, da wird gefordert, gefragt, angedeutet, beschwert, bis man sich hinsetzt und einen Text wie diesen schreibt. Da wird man gezwungen, aus Dreck Gold zu spinnen. Dreck. Ein gutes Thema. Heute im Wald war es so schlammig, dass die Dreckklumpen sich in die Hose reingegraben haben. Kalt war es noch dazu. Und das geht schon lange so. Ob es an den Eisheiligen, der Schafskälte oder einfach dem bayrischen Frühjahr liegt, kann keiner sagen. Ist auch egal. Was her müsste, ist eine Beschwerdestelle für Wetterthemen. Bei der man – gegen einen geringen Obulus – mal so richtig schimpfen könnte. Da wäre viel Geld zu machen, da bin ich mir sicher. Mehr bestimmt als mit der Blogschreiberei. Man könnte diese Stelle dann noch erweitern um die Ableger: Warten in der Postfiliale, Beamte und das Steuersystem im Allgemeinen, die heutige Jugend mit ihrer komischen Sprache, dass alle immer Kopfhörer tragen und sich und andere beim Straße überqueren in Nöte bringen, Fahrradfahrer, die Baustellen für Fahrradwege, die Baustellensituation in Augsburg im Allgemeinen, Ärzte und noch so Vieles mehr. 
Die grauen Wolken hängen an vielen Orten, nicht nur über Bayern. Ändern kann man an ihnen nicht viel, aber drüber reden – oder schreiben – hilft. Und schon ist wieder ein Blogbeitrag gemacht. Eigentlich doch ein schönes Leben, das wir gedrängten Kreativen da haben. 

Ein Gedanke zu „Beschweren müsste man sich können“

  1. Also ganz verstehe ich die Klagen der geehrten Blogschreiberin nicht, ich habe eine Beschwerdestelle gefunden. Vorhin z.B.: ich weiß ja dass dieser Blog „Gedanken aus dem Ausland“ heißt. Um mich nicht schon bei der Fragestellung ins Unrecht zu setzen, habe ich mal einfach so nach einem Beitrag zum Thema „Gedanken aus dem Inland!“ gefragt und schon sind Kummer und Traurigkeit und Nässe und Kälte, Ärger über ganz schlaue grüne Nichtzweitwohnungssteuerzahler, Spritzen und ungute Termine verschwunden. Ich habe nämlich das Glück dass meine sogenannte Beschwerdestelle, so wie man das hofft, mich ganz sensibel versteht und meine Wünsche erfüllt!

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