Ein moderner Fernseher kann einen inzwischen durchaus aus der Fassung bringen. Meiner zum Beispiel hat es geschafft, dass ich mich – mal wieder – in meine frühe Kindheit zurückversetzt gefühlt habe. Mitten in der Nacht sandte er blecherne Stimmen aus meinem Wohnzimmer und weil man im Tiefschlaf nicht immer so schlau ist, wie bei Tag, glaubte ich zunächst an Geister, Einbrecher, Erscheinungen. Das ist dann genau das gleiche Gefühl wie als Kind, wenn man stocksteif und heiß unter der Decke lag und sich nicht mehr atmen oder bewegen getraut hat. Fürchterlich.
Das Geräusch kam auch mal gegen halb sieben Uhr abends, als ich im Büro war. Das war auch nicht nicht schön. Vor allem war nicht schön, dass dieser hinterfotzige Fernseher sich dunkel und stumm gestellt hat, wenn ich mich rein geschlichen habe. Heute Nacht, als ich wegen Schnupfen eh nicht gut schlafen konnte, hab ich ihn dann erwischt. Gegen halb zwölf, ich war gerade am Wegdämmern, tönen auf einmal wieder diese rauschig-blecherne Stimmen aus dem nahen Wohnzimmer. Kühn und unerschrocken, vor allem zornig, hab ich mich angeschlichen und ihn dabei beobachtet, wie er sich so durch die Kanäle schaltet – ohne Bild auch noch, nur so ein Flimmern. Rotzlöffel.
Es ist also nicht genug damit, dass diese modernen Biester einen mit ihren Kameras und Mikrophonen im heimischen Wohnzimmer ausspionieren und alles – vermutlich nach Amerika – weitertratschen, zusätzlich versetzten sie einen dann auch noch in Angst und Schrecken. Mein Fernseher hat jetzt dasselbe Schicksal wie mein neues Handy: es wird dauernd vom Netz genommen. Denn mein Handy hat sich – ebenfalls in Eigenregie – angewöhnt, alle seine Apps und was es sonst so zum Leben braucht, außerhalb des WLAN zu aktualisieren. Das kann es gerne versuchen, aber da bleibt ihm der Schnabel sauber. Noch hab ich die Fernbedienung und den Stecker in der Hand. Ja, wo kommen wir denn da hin? Nicht das Imperium schlägt zurück, sondern ich!
Du bist so lustig, das Thema natürlich nicht. Ich kann mich auch noch sehr gut an diese schreckliche Angst aus der Kinderzeit erinnern. Mucksmäuschenstill lag man im Bett und jedes noch so kleine Geräusch wurde zu einem furchteinflössendem Schreckgespenst. Ich finde die liebe Bloggerin mit ihren neuen Geräten sehr mutig und kann nur sagen, raus aus der Höhle, den Ungetümen Angst einjagen und dann beruhigt und selig schlafen oder spazieren gehen mit dem Handy. Ich als Vollchecker der neuen Geräte habe einen Tip, man kann das automatische Aktualisieren auch ausschalten. Ja, ich weiß, ich bin ein Besserwisser, aber mdi, so oft kann ich ja nicht zur Weiterbildung beitragen.
WO??????????
Wenn ich das lese, bin ich doch sehr froh über mein Alter. Mittlerweile schreitet die Technik so schnell voran, dass ich mit dem Lesen nicht mehr nachkomme. Vom Umsetzen möchte ich garnicht mehr reden. Mein neuer Fernseher hat nur Programme bekommen, weil ein bewundernswerter Technikfreak – sprich der Gatte der verehrten Bloggerin – sich der Sache angenommen hat. Ein Techniker von Kabel Deutschland hat dann auch noch durch einen Verstärker dafür gesorgt, dass über diese Programme außer bunten Würfeln auch noch Bilder mit gesprochenem Text laufen. Der Fußballgott und ich können mit diesen beiden Fernbedienungen so gut wie nichts anfangen, da Teufelszeug. Wir schalten ein, aus, weiter, leiser und lauter und das war’s. Und ich glaube, dass dieser Samsung zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht mehr kann, weil’s ihm keiner gesagt hat. Er soll dumm und stumm bleiben.
Mein Handy ist mittlerweile fast drei Jahre alt und will immer ein Update machen. Aber ich nicht! Kann mich gern haben. Plötzlich sieht dann wieder die Oberfläche ganz anders aus. Nein! Ich will das alles nicht. Ich will, wie damals die sehr verehrte Bloggerin sagte, der Bestimmer bleiben.