10.000 Schritte?!

Also ich habe ja ein neues Handy und auf diesem neuen Handy habe ich wie durch Zauberhand eine Funktion mit einem Herz drauf. Oh, dachte ich, vielleicht besonders romantische Seiten oder Sprüche oder – hach, was man sich halt in einem sentimentalen Frauenkopf so ausmalt, wenn man ein Herz sieht. Nein, es ist ganz prosaisch Gesundheit. Hat ja auch was mit Herz zu tun. Da waren dann auf einmal Grafiken mit Kurven und Zahlen und bei genauerem Hinsehen, konnte ich feststellen, dass dieses listige Ding meine Schritte zählt.

Da es sich schon so viel Mühe mit mir macht, dachte ich, es wäre nur fair, wenn ich auch meinen Beitrag leiste und mich ein wenig informiere. Das, was ich zunächst herausgefunden habe, war eine reine Zahl für mich. 10.000 pro Tag. Schreckt mich nicht besonders, weil ich gänzlich unbelastet durch Sporterfahrungen so etwas einfach als das hinnehme, was es ist: eine Zahl. Die normalen Durchschnittstage bei mir haben laut diesem Gerät 6000 Schritte, was knapp fünf Kilometern entspricht. Liest man im Internet nach, ist das ein schäbig geringer Wert. Aber mal im Ernst: wer schafft das? Gestern bin ich die 10.000 Schritte gegangen und war dafür zusammengezählt 1,5 Stunden unterwegs. Früher, als ich noch einen Hund hatte, war das einfach. Aber so im Alltag?

Hier in Paris fällt das nicht so schwer. Wir wohnen mitten in der Stadt, haben kein Auto und bis ich mich immer mit der Metro rumschlage oder gar dem Bus, laufe ich halt. Gestern hatte ich Zeit, alles andere war fertig und das Wetter war schön, kein Problem also, aber ich fürchte, sonst wird es schwierig. Vor allem, wenn man ein Auto hat und zum Beispiel zum Gemüsehändler fährt, zur Reinigung fährt, zur Schneiderin fährt…..ich denke jetzt mal drüber nach, wie es wäre, wenn ich in Augsburg kein Auto hätte. So genau mag ich mir das allerdings nicht vorstellen, es gibt immer so viel zu schleppen. Oder ich fahre mit dem Auto zum Wald? Hm. Mal sehen. Ich könnte auch einfach nicht mehr auf diese Funktion schauen. Ging ja vorher auch.

5 Gedanken zu „10.000 Schritte?!“

  1. Ja, grausam das Schicksal hat mir plötzlich auch ein solches Handy beschert. Ich denke immer drüber nach, wie das geschah und weiß es nicht. Nachdem ich ja auf ein solches Zeug stehe, war ich gleich Feuer und Flamme. Ich war heute im Wald, bin über eine Stunde um den Ölberg gelaufen, war im Dorf, ok, mit dem Auto, dort bin ich hin und her gerannt, im Haus treppauf und -ab und nach einem Blick auf dieses Herz stehen für heute nur schlappe 8500 Schritte. Also dafür ist der Unterschied zur Bloggerin ja marginal, also Hut ab, das war sehr sportlich, bin erschüttert.

    1. Nur keine Sorge, habe heute wieder meine 6500 – zum Restaurant und wieder heim und noch ein bisschen einkaufen. Wohnung ist einfach zu klein, da komm ich auf nichts.

  2. Also meine Damen, das ist ja wohl ein Witz, so eine schwache Leistung. Diese 10.000 Schritte habe ich meinen Kompressionsstrümpfen zuliebe immer täglich gelaufen und fand das nicht aussergewöhnlich. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich immer schon sehr gerne und viel gegangen bin, natürlich am aller, oberliebsten mit den Hunden und dann auch noch alleine.

    Leider ist das jetzt nicht mehr möglich, weil ich so eine Flasche bin, denn mit Rollator müsste ich ja wie ein Schneepflug durch die Maximilianstrasse sausen. Seit ich ihn habe, ist mir die Freude und der Ehrgeiz abhanden gekommen und ich bewege mich altersgerecht im langsamen Rentnerschritt durch die Welt. Jetzt habe ich mir vorgenommen, wenigstens täglich mindestens eine Stunde draußen unterwegs zu sein. Schade eigentlich, dass ich bei diesem Wettbewerb nicht mehr mithalten kann. Wollen täte ich schon gerne.

    1. Ich glaube, wir haben unterschiedliche Schrittlängen oder Messungen. Ich bin kilometerweit durch Paris gelaufen, das kann man in Augsburg gar nicht. In Rom schon gar nicht, da würde ich – zumindest in unserer Gegend – erschossen werden.

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