Pinguine mit Scampi

Drei Mal habe ich nun im schönen Venedig gegessen und egal wo, ich habe jedes Mal neben einer Französin gesessen. Nichts gegen Franzosen, aber man ist doch ganz froh, wenn man weiß, wo sie sind und wo man mit ihnen rechnen muss. Um diese Jahreszeit offensichtlich eindeutig in Venedig. Man tappt von einer salatessenden Französin in die Nächste. Ein Graus. Vor allem, wenn man selbst fröhlich Pinguine mit Scampi ordert. Das ist, was der Computer bestellen würde, denn egal, wie oft ich es ihm anders eingebe, still und heimlich macht er immer wieder die tierischen Frackträger draus. Vom natürlichen Umfeld und auch vom Essverhalten her, würde es ja passen, aber hat schon irgendwer mal einen Pinguin gegessen? Isst man Pinguine überhaupt? Außer natürlich in extremen Notsituationen auf einer Eisscholle in der Arktis?

Da hatten wir es heute schon viel, viel besser. Nach einer wunderbaren Fahrt durch die doch recht eisigen venezianischen Kanäle (Pinguin-Feeling), sind wir in Burano gelandet, ich recht verfroren, mein Mann völlig in seinem Element, weil er sich normalerweise wie besagter Pinguin in Europa fühlt und eigentlich immer zu warm hat. Mit gefühlten hundert Stundenkilometern durch die venezianische Lagune brettern, stehend im hinteren Teil eines Motorbootes, den Wind um die bedeckten Ohren pfeifen hören, das war so recht was nach seinem Geschmack. Ich fand mich die längste Zeit wahnsinnig tapfer, musste mich dann aber unter Deck zurück ziehen.

Angekommen in Burano, diesem zauberhaften kleinen Ort mit den knallbunten Häusern, sind wir steifbeinig zum Restaurant gewankt und dort erwarteten uns zwei Überraschungen: ein ganzer riesiger Tisch voller Franzosen und für uns, quasi als Stammgäste, ein wunderbar kuscheliger Tisch direkt am Ofen, der sehr fröhlich und lodernd meinen Rücken erwärmt hat. Unnötig zu sagen, dass wir zwar alle Gerichte geteilt haben, aber dennoch pappsatt nach zwei Stunden hinausgewankt sind. Das Schönste war das Fritte misto, das den Sommer (treue Leser erinnern sich an meine ausschweifenden Beschreibungen ob dieser meiner Neuentdeckung) zurück gebracht hat. Ab jetzt werde ich völlig kontemplativ in mich gehen und beginnen, das alte Jahr mit all seinen Erlebnissen und Ereignissen Revue passieren zu lassen. Es hat mir nämlich unter anderem die Freude an Scampi gebracht. Ich ziehe sie allerdings mit Linguine vor.

4 Gedanken zu „Pinguine mit Scampi“

  1. Zuerst, und das muss ich jetzt gleich machen, möchte ich mich ganz innig bei meiner geliebten, sehr verehrten Bloggerin bedanken daß sie mich mit diesen wundervollen Beiträgen dazu bringt, in meinen grauen Zellen nach verschütteten Erlebnissen aus meinen vielen gelebten Jahren zu graben. Danke! Dieser Blog ist mir ein ganz große Freude geworden, die ich um keinen Preis mehr missen möchte. Ich wünsche meiner Bloggerin ein wundervolles NEUES JAHR 2015 mit 365 allerbesten Einfällen und freue mich schon sehr darauf.
    Und nun möchte ich auch Mare danken für die lieben Wünsche zum Jahreswechsel und die fallweise Unterstützung bei der Beantwortung der Themen. Bei einigen Themen ist doch mehr eine junge, denn eine alte Frau gefragt. Mare, ich finde wir beide haben uns ganz gut geschlagen!
    So, und jetzt habe ich das Thema vergessen und muss erst nochmal nachlesen. Moment.
    Ach ja die Pinguine, ich habe noch gelacht als ich unter der Dusche stand. Göttlich. Ich glaube nur Eisbären essen gerne Pinguine, jetzt weiß ich aber nicht, ob die dort wachsen wo die Eisbären leben. Ohohoh. Bildungslücke. Sehr schwach. Wenn ich jetzt nachforsche, fliegt mir der Beitrag weg. Lass ich jetzt mal so hängen.
    Es ist auf jeden Fall klug, Frutti die Mare zu essen. Vielleicht können wir diese dann mal gemeinsam in Rom zum Frühstück nehmen. Für heute meine besten Wünsche zu einem guten Abendessen. Jetzt bin ich wirklich fertig, denn vier auf einen Streich, aber das geschieht mir ganz recht, ist schon arg viel für ein altes Prunkschaft. Da fällt schon mal ganz schnell der Lack ab. Phoa……

    1. Liebe Prunkschaft, das macht der Rechner nämlich mit dem edlen Prunkschaf, der Lack ist noch lange nicht ab! Vielen lieben Dank für das zauberhafte Kompliment, ich bin auch froh, dass ich mir entweder etwas aus dem Leben heraus schreiben kann oder mich echt anstrengen muss, meiner selbstauferlegten Verpflichtung nachzukommen, das hält sehr fit. Ich habe übrigens bei Google Folgendes eingegeben: Wer isst Pin….und es kam sofort: Wer isst Pinguine. Erschöpfend sind die Antworten nicht, nur dass Eisbären sie angeblich nicht essen. Ich bin leider zu matt, um das weiter zu verfolgen, aber wir haben einen dreijährigen Tierexperten in unserer Runde, den frage ich, sobald er aus Costa Rica zurück ist, wo er zur Zeit Kugelfische in Angst und Schrecken versetzt. Morgen kommt natürlich der hochoffizielle Jahresendbeitrag!

  2. Hallo Mare, ich bin doch etwas zu schnell weitergegangen. Alles, alles Liebe und viel Gesundheit im neuen Jahr! Auch für Deine Familie. Ich hoffe doch sehr, daß wir uns, wenn der Schnee weg ist, mal wieder sehen werden.

  3. Allen Anschein nach ist bei der lieben Bloggerin das Ende des Jahres wohl sehr aufregend und ich danke ihr, dass ich daran teilhaben kann. Der lieben Prunkschaft danke ich und gebe die besten Gesundheitswünsche für’s neue Jahr zurück. Oft muss ich lachen und oft über ihre Beiträge nachdenken. Aber das ist es wohl, was es so interessant macht. So, bei uns geht das Jahr mit einem Grillabend zu Ende, da ich meinem lieben Mann einen Profigrill zu Weihnachten geschenkt habe. Das scheint erstmal nicht sehr romantisch, aber wir lieben es, ihm beim Grillen zuzusehen und er liebt es, dabei bewundert zu werden. Also freue ich mich auf einen gemütlichen Grillabend mit meiner Familie. Es gibt sicher weder Pinguin, noch steht Scampi Fleisch auf dem Speiseplan, wie es sich für einen Mann gehört. Die besten Wünsche und bis nächstes Jahr, in dem wir hoffentlich mehr Zeit miteinander verbringen werden.

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