On strike

Das hätten sich die Mitschüler des großen mühsamen Bahngewerkschafters auch nicht denken lassen, dass sie mal eine halbe Milliarde Kosten verursachen würden. Anders ist dieser Streik nämlich nicht mehr zu erklären, als dass ein Einziger eine Arbeitsmasse als Rammbock für erlittene Kränkungen verwendet und Vielen, Vielen damit schadet. Amokläufer treffen ähnlich Unschuldige oder Menschen, die sich als Geisterfahrer umbringen. Das ist einfach fürchterlich und so gesehen ist der Streik mit seinen Folgen, die in erster Linie teuer und unbequem sind, nicht zu vergleichen.

Andererseits: so viele Menschen müssen auf die Straße ausweichen, müssen hetzen, um Termine einhalten zu können, fahren Fahrrad, weil sie kein Auto haben, erkälten sich, etc.. Klar, leben wir in einer Demokratie und die Rechte der Arbeitnehmer sind extrem wichtig. Aber es ist doch immer auch ein Mix, der die Zufriedenheit am Arbeitsplatz bestimmt. Manager streiken nicht, auch wenn sie wesentlich mehr arbeiten und oftmals auf einen sehr betrüblichen Stundenlohn kommen. Streiken nur aus Rechthaberei ruiniert das Verständnis der Bevölkerung für wirklich wichtige Themen, die dieserart durchgesetzt werden müssen.

Würden die Pflegekräfte in Seniorenheimen oder gar die Senioren selbst streiken, das wäre mal ein sinnvoller Streik, denn hier besteht meiner Meinung nach tatsächlich ein äußerst unfaires Ungleichgewicht zwischen Leistung, Verantwortung, Sorgfalt und Entlohnung. Aber, und das ist das Drollige, viele dieser Alltagshelden haben ihren Beruf aufgrund seiner intrinsischen Motivation gewählt, weil sie die Arbeit an sich zufrieden macht. Das darf nicht ausgenützt werden. Das Gemeine ist vermutlich, dass gerade Diejenigen, die am meisten arbeiten und leisten und verantworten über ein so hohes Pflichtgefühl verfügen, dass sie ihre „Schäfchen“ gar nicht im Stich lassen könnten.

2 thoughts on “On strike

  1. Nachdem ich im Duden nachgeschlagen habe und nun weiß was intrinsisch bedeutet, danke liebe Bloggerin, dass Sie mich noch herausfordern und ich mich nicht schäme, dies zuzugeben, fällt mir auch etwas zum Thema ein. Also ich bin mir nicht sicher, ob man dies nur diesem einen machthungrigen Mann zuschreiben kann. Natürlich geht’s der Bahn auch ums Geld und die werden einen Teufel tun, ohne Streiks irgendwelche Zugeständnisse zu machen. Gebe aber zu, dass alles etwas überzogen ist und die sich vielleicht in etwas verrannt haben. Ist ja auch Wurscht Leidtragende sind die armen Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind. Und ich gebe der Bloggerin Recht: das sollten mal ein paar Altenpfleger machen, einfach mal ein Wochende nicht arbeiten. Nur das Pflichtgefühl dieser Menschen hält in diesem Bereich unser soziales Netz .

  2. Hallo Mare, ohne Deine Antwort gelesen zu haben, habe ich auch erst mal das Wort intrinisisch gegoogelt. Tja, man lernt nicht aus! Grundsätzlich bin ich gegen Aktionen, die Menschen schaden, die mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun haben. Diese Kunden der Bahn arbeiten alle hart für ihren Lohn, von dem übrigens auch die Lokführer und Gewerkschafter bezahlt werden. Aber gerade dieser Streikinitiator kommt von ganz unten und zeigt sich völlig ignorant den Problemen der Bevölkerung gegenüber, die gar nichts dafür kann, dass die Dinge so und nicht anders laufen. Eigentlich sollten alle Zugbenutzer mal eine Woche lang nicht fahren! Dann ist das Heulen und Zähneklappern groß!

Schreibe einen Kommentar zu Prunkschaf x

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert