Stringiàmci a coòrte

In einer Stunde und zwölf Minuten gehen die Italiener zum zweiten Mal in Brasilien auf den Platz. Mein ganz persönlicher Italiener fiebert mit ihnen und das kann unabsehbare Folgen haben. Die Gesellschaft, in der das Spiel geschaut wird (ich, weil wir sonst am Ende nicht mehr zu unserem Lieblingsitaliener gehen könnten), das T-Shirt (muss noch entschieden werden, ob es gewaschen werden darf oder wenn alles schief geht, sowieso gleich entsorgt werden kann) und natürlich….das Essen. Hier darf ich keine Fehler machen. Einmal, bei einem Rugby-Finale (wir halten uns nicht nur mit einer Sportart auf) habe ich blödsinnigerweise Hase gemacht und zwar einen ausgesprochen aufwdendigen Hasen, denn an diesem Tag kamen gefühlte fünfzig Entscheidungsspiele und mir war fad. Diesen Hasen sollte ich bitte fürderhin immer zubereiten, wenn die italienische Rugbymannschaft zum Entscheidungsspiel aufläuft. Was ich heute Abend koche, sollte also ganz heterogenen Kriterien genügen: nicht saisonal gebunden, auch in kurzer Zeit gut zuzubereiten (oder aufzutauen), sollte schmecken, (immer gut) am besten auch mit einer Hand zu essen sein und am besten noch etwas mit dem Spielland zu tun haben. Da gibt es nur eines: Bolognese. Die hat nämlich noch ein Extra obendrauf: wenn es nicht gut gehen sollte, ist sie das beste Trostessen der Welt. Also, in bocca al lupo und buon appetito!

Ein Gedanke zu „Stringiàmci a coòrte“

  1. Ach, es gibt Tage, die will man schnell vergessen, egal was es zu essen gibt. Auch ich bin nicht wirklich froh, wenn ich höre, es gibt irgendwo Hase. Heute war für meinen Genero ein saublöder Tag! Ich habe zwar hervorragende Pesto gegessen, aber wenn Italien spielt, will ich nie mehr Pesto. Sowas aber auch, ein Tor für die Azurri wäre doch noch gegangen. Ich habe mir das Spiel wirklich unter Schmerzen angeschaut, fühlte mich wie ein alter, ausrangierter Spieler. Die Fahne will doch an die Luft! Hoffentlich kommt unsere morgen raus. Bin unglücklich, weil so ein Freudentaumel hätte uns allen gut getan. Mein Fußballgott meinte, mein Genero soll nicht traurig sein, weil gegen Deutschland gewinnen die Italiener immer. Er wirkte dabei etwas vergrätzt !

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