Gestatten: Unsere zauberhafte Weihnachtsknutschkugel!!!

Wir straffen das Weihnachtsprogramm dieses Jahr ein wenig. Montag Advent. Heute Weihnachten. Und obwohl es so dicht beinander liegt, konnte ich mich nicht dran gewöhnen, wie wahnsinnig gut alles im letzten Jahr organisiert und beschriftet wurde. Auf jedem Karton steht vermerkt, was drin ist, Drohungen ebenfalls, was passieren würde, sollte man sie über die sorglosen Sommermonate rumschubsen und so weiter. Heute Morgen beim Sichten der zahlreichen Kartons habe ich Hasenherz wieder alle drei (Umzugs) Kartons gepackt, geschimpft wie ein Bierkutscher und habe die ganze Heimfahrt vor mich hingemault, dass man sie dieses Jahr aber wirklich endgültig mal beschriften müsste, damit diese hirnlose und unstrukturierte Schlepperei mal ein Ende hätte. Kaum zuhause und hochgetragen, sind wir wieder los, um den Baum zu kaufen. Wie vermutlich alle Menschen ohne Kinder es heute tun oder schon vorher getan haben. Aber dann sieht man sich auch ein bisschen ab, finde ich. Wir waren noch vor zehn, gut, vor halb zehn. Das war unser Glück.

Beim Baumhändler unseres Vertrauens, direkt am Kirchvorplatz, habe ich meine Erfolgsstrategie der letzten Jahre verfolgt und kühn noch ein bisschen verfeinert. Und ich muss vorausgreifend sagen: es war genau richtig!!! Kühnheit zahlt sich aus. Sie stellen nämlich völlig zu Recht im Eingangsbereich diverse Protzbäumchen in verschiedenen Höhen aus. Angelockt von diesen und mit dem Erfolgswind der vergangenen Jahre, bin ich mutig vorangeschritten und habe mich fast in die zweite Reihe vorgewagt. Dort stand ein Bäumchen, über das bestenfalls zu sagen war: er ist eine Weihnachtskugel. Man ist schneller drüber als drumrum. Er hat Charakter. Man kann in ihm verschwinden. Vieles kann in ihm verschwinden, wie wir Stunden später feststellen sollten. Es war Liebe auf den ersten Blick. Der Widerstand meines Mannes und die leichte Skepsis der Verkäuferin haben mich nur noch in meiner Wahl bekräftigt. Innerhalb von geschätzten zwei Minuten waren wir wieder draußen und zugegebenermaßen mussten eineinhalb dieser Minuten darauf verwendet werden, die Kugel durch den Trichter der Netzumwickelmaschine zu stopfen. Mein Mann musste sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Sockel auf der Gegenseite stemmen, damit er nicht umkippt. Und mein Mann ist keineswegs ein Hänfling. Das möchte ich hier mal anmerken.

Zum Glück wohnen wir den Berg runter und auch nicht lange. Dennoch stiegen zu meiner Linken leichte Dampfwölkchen auf…..Zuhause hat er sich sofort heimisch gefühlt, gut, sein Stamm ist noch ein bisschen zu lange und so sieht er eigentlich aus wie einer der köstlich glasierten Liebesäpfel am Spieß. Das Dekorieren sollte sich dann als umso größere Herausforderung erweisen. Der Baum schluckt, so der Vorwurf meines Mannes, Lichterketten! Die drei Hunderter oder noch mehr wurden förmlich aufgesaugt und es hat einige Stunden eifriger Planung gebraucht, sie so zu drapieren, dass das kleine Kügelchen nicht alles gierig verschluckt und nichts mehr nach außen dringen lässt. Dafür konnte ich mich danach mit dem Schmuck so richtig austoben! Und das habe ich nach allen Regeln der Kunst! Ich kann den Baum jetzt noch nicht zeigen, denn es soll erstens in der Weihnachtszeit keinen Neid geben und den gäbe es zwangsläufig und zweitens gibt es Mitleser, die das noch nicht wissen sollen. Alles in allem hat uns die Schmückerei unter den wachsamen Augen von erfahrenen Familienmitgliedern fast in den Alkoholismus getrieben und dafür gesorgt, dass 70% meines heutigen Weihnachtsprogramms unter den Tisch gefallen sind und das ist doch letztlich auch schön. In der staden Zeit.

2 Gedanken zu „Gestatten: Unsere zauberhafte Weihnachtsknutschkugel!!!“

  1. Ja das mit dem Weihnachtsbaum das war dieses Jahr bei uns so eine Sache! Irgendwie hat keiner die Entscheidung getroffen, wann man ihn kauft. Nun sind mein Mann und ich gestern endlich los und haben uns einen neuen Händler unseres Vertrauens gesucht. Die Geschichte dazu war, dass ich eine Kundin habe, die eine Baumschule besitzt, diese gestern noch bei mir war und ich herausgefunden habe, dass die auch Bäume liefern. Dies war der entscheidende Grund dort hinzugehen, da mein lieber Mann sonst noch den halben Tag mit der Montage des Dachgepäckträgers zugebracht hätte, um den Baum transportieren zu können. Nun ging es mir wie der lieben Bloggerin, ich steuerte direkt in die zweite Reihe, vorbei an den Vorzeigebäumen und ein bezaubernder nicht mehr ganz junger Mann hat den Baum meiner Wahl auch gleich losgebunden und wie eine Ballerina gedreht und ich war schockverliebt. Mein vernünftiger Mann meinte, wir sollten noch weiter schauen, aber meine Entscheidung war schon längst getroffen. Die Lieferung sollte dann morgen erfolgen, aber um 18:15 klingelte es und der Bruder des nicht mehr ganz jungen Verkäufers (auch sehr nett aussehend und der Mann meiner Kundin) stand vor der Tür und brachte vollkommen überraschend unseren Baum. Am Schluss stellt sich irgendwie erst Weihnachtsgefühl bei mir ein, wenn man alles erledigt hat und nur noch Kleinigkeiten fehlen. Ich hoffe nun auf friedliche Weihnachten nach diesem Schock gestern Abend in Berlin.

  2. Ach ich habe einen wundervollen Organisator, und das bin ich selbst. Der Fußballgott hält sich aus derart heiklen Unternehmungen fast völlig raus, er empfiehlt nur die Lagerplätze und zwar so clevere, daß er im kommenden Jahr keine große Lauferei hat. Aber ich, ich will mich nicht loben, habe die Beschriftung von Plastiktüten gemacht z.B. große sperrige Tüte, da steht drauf, Geweih, längeres Teil nach hinten. Tja das muss sein, weil diese Rentiere so sensibel sind und ich jetzt endlich gegoogelt habe wie sie ihren Kopfschmuck tragen. Weiterhin gibt es eine Tüte mit Zettel folgenden Inhaltes: Batterien und kleines Steuergerät im Kühlschrank. Ist mir das ganze Jahr nicht aufgefallen, aber immerhin, die Batterien gingen, lagen ganz oben in der Türe. Und genauso werde ich alles am dritten Feiertag wieder verpacken und dann gefühlsmäßig am nächsten Tag wieder hervorholen.

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