Vorhin auf Sofa gesetzt, Vogelkacke auf der Lehne entdeckt, Mann gefragt, ob irgendwo ein toter Vogel liegt, kann aber nicht sein, weil nichts gerochen hat, Tuch geholt, Kacke feucht. Mann verneint Existenz von Vogel.
In die Küche gegangen um Tuch wegzuwerfen, ist schließlich kein schönes Frühstücksaccessoire, durch Schrei von Mann alarmiert zurückgerast, Mann sitzt geduckt auf dem Sofa, reißt die Türe auf und scheucht kleinen Vogel raus. Und da soll ich mich nicht allwissend und wie Sherlock Holmes fühlen??
Danach pflichtbewusst zur Waschmaschine, Wäsche raus und rein, zu Tode erschrocken, weil aus dem frisch vor der Maschine aufgetürmten Stapel ein Gecko raustaumelt.
Ermattet mit der festen Absicht, ruhige Computerarbeit zu verrichten auf die hintere Terrasse zurückgezogen. Krähe aufgeschreckt. Weiß nicht, ob Krähen einen Herzinfarkt bekommen können. Ich schon.
Wäre keineswegs überrascht, wenn Giraffe den Kopf aus dem Bad strecken würde. Mal abwarten.
Vorher übrigens bei Läuten an der Türe mit Massimo gerechnet, eigenen Mann gefunden.
So, nun sind einige Stunden ins Land gezogen, der Tag neigt sich dem Ende zu und es ist in munterer Folge so weiter gegangen.
Fernbedienung von Ventilator ging nicht mehr, routiniert auf dem Kopfteil vom Bett aufgedotzt, kein Erfolg. Mann war entsetzt. Wenn man das als Erfolg werten möchte.
Mann reißt einem die Fernbedienung aus der Hand, öffnet und deutet anklagend auf den gähnend leeren Innenraum. Keine Batterien. Das war nicht ich. Er leugnet, es gewesen zu sein. Aber ich habe die stärkeren Argumente: ich würde so etwas niemals tun. Er muss einknicken und zugeben, dass er sie für die Maus gebraucht hat. Weil keine anderen da sind?? Sind aber andere da. Egal. Nebensächlich. Ventilator ist nicht mehr zu bedienen. Blöd.
Weiterhin auf Elektriker gewartet, gebeten, sie anzurufen. Wieso heute? Montag! Oh Mann.
Losgefahren, um Fernbedienung zu richten. Vor dem Geschäft wird Mann in Conferencecall verwickelt. Erst Schmuckladen angeschaut. Fad, da nicht Bulgari. Dann Eisdiele entdeckt (eigentlich von Anfang an in der Nähe vermutet und gesucht). Eis gekauft. Mann schluzen lassen. Eis weg.
Reparaturservice kann nicht helfen. Schickt uns weiter zu altem Profi. Alten Profi Kilometer weiter gefunden. Cooler Laden. Mitten in Familiendrama geplatzt. Vater, der den Laden vermutlich gegründet hat, wird von Sohn recht saublöd aus dem Lager gerufen. Vater schlägt vor, ihm doch einfach zu kündigen, wenns nicht passt.
Sind froh und kleinlaut, dass wir an Vater und nicht an rüpeligen Sohn geraten sind. Verspricht, Gerät zu reparieren. Ist voller Tatendrang, es den jungen Dachsen mal so richtig zu zeigen. Welch Glück.
Noch ein bisschen gebummelt. Heim gefahren. Rechtschaffen matt. Viele Zwischenschritte wie Einkaufen, über Massimo wahnsinnig ärgern etc. hab ich ausgelassen. Bin zu erschöpft.
Welch ein grauenvolles Szenario die sehr verehrte Bloggerin hier aufzeigt. Da sitze ich doch lieber leicht frierend im römischen Feldlager und bin nur stolz darauf, heute erstmals selbständig und ohne Hilfe in der Dusche gewesen zu sein. Und gestern! Gestern war ich mit moralischer Unterstützung durch den Fußballgott auf dem Dachgarten in der Sonne gelegen und habe den Tag genossen. Die Übergriffe der Piepslein sind nur durch die fehlenden Hunde entstanden. Bei mir hätte sich nie eine Taube zwischenlanden trauen, solange meine Rottweiler da oben patrouilliert sind. Und wegen der Giraffe, diese schaut höchstens über das Terrassengeländer nach dem Rechten. Es gibt so Tage, da wünscht man sich, man wäre nie aufgestanden. Ich hatte in letzter Zeit auch so einige und denke noch immer darüber nach, wieso das alles immer mir passiert.
Dass einem immer nur das schlechte im Leben passiert, das gibt es nicht. Ich finde, man sollte mit seinem Schicksal nicht hadern, so schwer es auch ist. Ich arbeite gerade meine Kindheit und Jugend auf, aus den bekannten Gründen. Es taucht plötzlich etwas auf und man ist sich nicht mehr sicher, ob das Lebensgerüst das aushält. Leider sind wir nicht die Regisseure unseres Lebens, nur die Statisten, manchmal die Hauptdarsteller, aber immer die, die dabei sind. Ich wünsche mir, dass wir alle zufriedener sind, mit dem, was wir haben und froh sind, dass wir liebe Menschen um uns herum haben, das ist doch entscheidend.