Bewährtes und Neues

Heute feiert unser Blog den zweiten Geburtstag. Nicht direkt den der Geburtsstunde, aber vor zwei Jahren war der Tag, an dem ich in den Tuilerien beschlossen habe, aus ganz besonderem Anlass möglichst regelmäßig etwas zu schreiben. Ich habe das nur einer einzigen Person mitgeteilt, aber weil Menschen zum Glück neugierig sind, haben es inzwischen Einige herausgefunden und lesen mit. Fein. Wie notwendig Neugier ist und wie schön es ist, dass sie heutzutage recht einfach zu befriedigen ist, haben wir auf einem Fest am Wochenende herausfinden können. Wir waren auf einem Geburtstag eingeladen, der wunderschön und liebevoll organisiert und vorbereitet worden ist und das Motto „60er Jahre“ hatte. Was man trägt, konnten uns weitgehend unsere Mütter sagen, wie man sich schminkt mussten wir im Internet herausfinden. Wahnsinnig praktisch.

Was nicht so praktisch war (zum Glück hat sie auch sonst kaum praktische Aspekte) ist meine neue Handtasche. Sie ist ein kapriziöses kleines französisches Ding, recht steif, dafür farbenfroh und mit einigen Überraschungen. Wunderbar. Ich hatte sie bislang erst zu ein paar Gelegenheiten mitgenommen, aber eine Reise zu so einem schönen, fröhlichen Anlass war natürlich ein perfektes Coming out für sie. Sie hat sich blendend gefühlt und auch so verhalten. Einzig ich habe einen entscheidenden Fehler gemacht und nicht bedacht, dass wir uns noch nicht so lange kennen und sie meine Bedürfnisse noch nicht so gut kennen kann, ihnen vielleicht in diesem Umfang gar nicht gewachsen ist. Das muss noch herausgefunden werden.

Im Allgemeinen verhält es sich so, dass ich das Packen lange vor mir herschiebe, grantig werde, mich dann grause und anfange. Dann packe ich in fünf bis zehn Minuten und höre wieder auf, werfe dann noch recht wahllos Dinge in die oder den Koffer und vertraue auf, tja, auf meine Handtasche. In ihr sammelt sich – trotz bester Vorsätze – in kürzester Zeit ein halber Hausstand an. Und zwar in jeder von ihnen. Vom Desinfektionsgel, über kleine Parfüms, Lippenstifte (logo), Taschentücher, Haarbürsten, Fusselbürsten, Espresso-Schokoladen- oder Keksbeigaben (die übrigens immer sofort zu Krümeln werden und die ich deshalb gar nicht erst einstecken müsste), Notizbücher, Haargummis, etc. Nur das Notwendigste eben. Darauf habe ich mich verlassen, aber das konnte die Neue ja noch nicht wissen. Auch das Internet konnte hier nicht helfen, aber gerade zu Beginn einer Beziehung ist man ja langmütig und so ist natürlich alles ohne Krise oder gar Streit verlaufen. Ganz wie bei unserem Blog.

5 Gedanken zu „Bewährtes und Neues“

  1. 2 Jahre erst ? Ich fühle mich, als wenn ich schon 5 Jahre schriebe, vielleicht weil ich vorher ja gar nicht mehr geschrieben habe. Wer macht das heute schon. Also vielen Dank an die liebe Bloggerin, dass sie mich so sehr anregt, dass ich immer wieder meine Gedanken sammeln muss und dann auch noch äußern darf. Gratulation dafür, dass ihr immer wieder etwas Neues einfällt und da kommen wir zu dieser neuen Tasche. Das ist schon ein Gfrett bis die sich wirklich an einen anschmiegt, locker unter der Schulter sitzt, alles aufnimmt, was man so braucht, wie gesagt ja nur das Nötigste. Wenn sie dann aber mal eins wird mit einem, dann ist sie ein Begleiter, den man nicht mehr missen möchte.

  2. Wenn ich dann andere Blogs ansehe, solche, die in großen Magazinen veröffentlicht werden, dann muss ich feststellen, dass unser Blog so super ist, weil er sicher immer ein, zwei Antworten hat. Die meisten Blogs werden vielleicht gelesen und das war’s dann. Wir hingegen haben immer zeitnahe und vor allen Dingen lebensnahe Probleme zu lesen und zu beantworten. Einfach wunderbar und wirklich beglückend. Ich habe es schon einmal hier erwähnt, ich muss meine alten Gehirnwindungen ganz schön auf Vordermann bringen, vor allem meine doch häufig sehr deutliche Ausdrucksweise überdenken, um straffrei antworten zu können. Wie schnell wird man da an den Pranger gestellt, ach, ein Albtraum. Mit der Handtasche geht es mir auch so, manchmal wünschte ich, sie hätte Rollen. Kein Mann würde sich das antun, im Gegenteil, wir schleppen auch noch deren „Kleinigkeiten“ in unseren schrecklich ausgebeulten Taschen durch Hotel- und Abflughallen. Wie gerne würde ich mal mit zierlichem Handtäschchen verreisen, aber das ist mir nicht vergönnt, wer nimmt denn das ganze Zeug dann mit?!

  3. Ich möchte aber noch anfügen, daß der Vorläufer dieses Blogs, der z. Teil von der sehr verehrten Bloggerin beschickt wurde und in erster Linie Fußball abgehandelt hat, ebenfalls allererste Sahne war! Grandios und das ist nicht übertrieben. Prima Panna, wie wir Italiener zu sagen pflegen.

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