Geld verloren? Nein, investiert.

Heute ist ein Reisetag und deshalb wollte ich mich vorab noch ein wenig bewegen. Mein Plan war, möglichst viele Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Also habe ich das Geld für Massimo genommen, den Müll, die Blumen, die noch wunderbar geduftet haben und bin unsere ziemlich lange Auffahrt in der warmen Morgensonne hinuntergelaufen. Das Geld habe ich natürlich vergessen, ihm zu geben und es ist mir erst oben wieder eingefallen. Da war es aber schon nicht mehr in meiner Hosentasche. Sehr ärgerlich.

Bin also den ganzen Weg – in einer Fellweste und einem Kaschmirpullover – wieder runtergesaust, zu den Mülltonnen, die bei uns auf der Straße stehen und – laut Schrittzähler 1049 Schritte entfernt sind – und habe nach dem sprichwörtlichen auf der Straße liegenden Geld gesucht. Nicht da. Kein Wunder, denn es sind viele Kinder entlanggelaufen und die haben bekanntlich die Augen meistens auf der Straße und wenn es die nicht waren, dann haben es sicherlich unsere menschlichen Möwen gefunden, die die Tonnen nach Brauchbarem durchforsten.

Nachdem ich mich gebührend geärgert habe, habe ich beschlossen, es kosmisch zu nehmen und mir vorzustellen, dass eine Mutter es gefunden hat, die damit ihren Sohn nun doch in den Fußballverein schicken kann (wir sind eine arme Gegend) und er dort ein Erweckungserlebnis hat, keine Drogen nimmt, nicht kriminell wird, sondern ein wunderbarer Fußballer und mit seinem Können ganz viele andere junge Menschen inspiriert und von Schlimmem abhält und später seine ganze Familie mit dem Geld unterstützt, das er verdient, eine Stiftung gründet und ein Wohltäter wird. Und all das nur, weil mir heute Geld aus der Hosentasche gerutscht ist. Schon schön, wenn es man es bedenkt.

3 thoughts on “Geld verloren? Nein, investiert.

  1. Als ich das Öffnungsbild zum Blog sah, dachte ich, ahhh endlich eine Anleitung zum Geld drucken. Weit gefehlt, die dramatische Fehlinvestition in einen italienischen Fußballspieler. Dieses Geld wäre wesentlich besser in einen neuen Trainer für den maladen Fußballverein des römischen Feldlagers angelegt gewesen. Verluste dieser Art sind sicherlich die ärgerlichsten, die man haben kann oder so wie bei mir, aus heiterem Himmel 2.000,– einfach mal so für die Reparatur eines hoch betagten Autos. Was hätte man dafür alles kaufen können! Schuhe, Taschen, Kleider, etc. Zum Weinen. Das Leben geht weiter und die ganze Sparerei ist eigentlich zu teuer. Also ich kann mir das nicht oft leisten.

  2. Geld verlieren! Um Gottes Willen das ist Höchststrafe für einen sparsamen Schwaben. Aber angesichts der Tatsache, dass die Bloggerin den örtlichen Fußball unterstützt, ist sie ja gerade zu eine Wohltäterin. So sieht man, es kann in allem, was man erlebt etwas Gutes stecken, man muss es sich nur einreden und schon ist alles nicht mehr so schlimm. Eigentlich bin ich viel neugieriger, wieviel so ein Massimo bekommt, um nach den Rechten zu sehen, wen unterstützt er, die Mafia, Drogenhändler, Rotlichtmilieu? Entschuldigung, da ging es wohl mit mir durch und was wenn Massimo in Rente geht? vielleicht übernimmt es dann der Junge, der seine Fussballkariere beenden musste und schon ist der Kreis wieder geschlossen.

    • Hihi, welch blühende Fantasie auch bei meiner lieben Mare. Es ist viel weniger spektakulär, Massimo sollte Geld für den Kundendienst an meinem Auto bekommen….

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