Notti magiche

Gleich vorweg: das Mottofest war herrlich, ich als Meerjungfrau natürlich auch. Habe meiner Legende als Meereswesen auch alle Ehre gemacht und mich am Fuß verletzt. In der Fassung, die ich von der kleinen Meerjungfrau kenne (die weit weniger tragisch ist als die eigentliche, wie ich jetzt festgestellt habe), hatte die kleine Meerjungfrau ja auch Schmerzen als würde man ihr mit dem Messer in die Füße schneiden. Ganz so schlimm ist es nicht, es war lediglich ein spitzer Absatz auf meinem Fußrücken. Aber was sind das für schöne Feste, auf denen noch getanzt wird! Einfach traumhaft und wenn dann noch Lieder kommen, die emotional aufgeladen sind wie eben ‚estate italiana‘ mit den notti magiche von der WM 1990 und ein verkleideter Luca Toni und ein Italiener da sind, dann liegen die sich natürlich sofort in den Armen und schwelgen.

Emotional aufgeheizt ist auch die sich anbahnende Lebkuchenzeit. Von randalierenden Hausfrauen und wütenden Twitterkommentaren (gibt es da eigentlich auch mal was Nettes oder schimpft da einfach jeder vor sich hin und macht solche #Aufschrei-Geschichten??) ist da die Rede. Davon dass Pappaufsteller mit Lebkuchenwerbung angezündet und Wareständer im Supermarkt absichtlich umgeworfen werden. Und das alles nur, weil die Weihnachtsspezialitäten schon im Regal stehen während draußen noch Badewetter herrscht. Derweil kommen sie angeblich jedes Jahr um dieselbe Zeit heraus und Lebkuchen sind längst keine Weihnachtsspezialität mehr, sondern ein Herbstgebäck. Weiß ich aus der Süddeutschen.

All das mutet paradox an angesichts der Sorgen, die wir – gerade im Süden Deutschlands – momentan haben. Vermutlich sind jedoch Rituale gerade in turbulenten Zeiten besonders wichtig. Ich komme immer wieder auf die routineverliebten Basalganglien zurück. Die wollen ständig ihre Routinen abarbeiten und sich nicht fragen, ob es auf der ganzen weiten Welt eigentlich noch irgendetwas Positives und Schönes gibt, an dem man sich guten Gewissens erfreuen kann. Angesichts der gravierenden Probleme allerorten. Ein Kindergeburtstag vielleicht? Wie gut, dass heute einer ist.

3 Gedanken zu „Notti magiche“

  1. So Mare, jetzt hammer den Salat. Mottofest ist es. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, muss unbedingt ein Motto her, aber was. Schneekönigin, Winterprinzessin, Lebkuchenmännchen, Weihnachtsmann, Herbstzeitlose (das nehme ich als Motto!) Wir müssen ja nicht tanzen oder so, aber die Kleidung sollte schon stimmen. Phoa, ich glaub, ich hab den ganzen Herbst und Winter keine Zeit und kann Dich und die sehr verehrte Bloggerin nur per Telefonkonferenz kontaktieren. Wahnsinn. Schlimm genug, dass ich heute Nachmittag zwei Einladungen eingefahren habe, wo ich mir nicht nur was zum Anziehen, sondern auch zum Mitbringen was überlegen muß. Eine ist kombiniert Nikolaus plus Taufe, die andere ist ein 40. Geburtstag, allerdings erst 2017 im Mai, aber vielleicht lebe ich da noch und weiß jetzt schon nicht, was ich da anziehen soll und mitbringen, denn in diesem Jahr feiere auch ich meinen 75. Geburtstag natürlich per Motto! „Komme so jung wie Du Dich fühlst!“

    1. Also das ist ein rattenscharfes Motto und ich bin jetzt schon echt gespannt, was wir da alles erleben dürfen!!!! Vielleicht komme ich in der Schöffeljacke und mit praktischen Schuhen….

  2. Ich verstehe das als Einladung, sehr geehrtes Prunkschaf und jetzt überlege ich schon was ich da anziehen kann?? Ein bisschen neidisch bin ich schon so ein Fest, wo man tanzen kann und dann noch auf Musik aus seiner Zeit sche …….! Natürlich ist das eine Unverschämtheit, einer bezaubernden, sensiblen Meerjungfrau auf die Flossen zu treten. Ich als Skorpion hätte sofort einen tödlichen Biss abgegeben. Nun liebes Prunkschaf ist es an Dir, eine Party auszurichten. Freue mich schon mit der kleinen Meerjungfrau und Dir die Nacht durchzutanzen

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