Heißhunger

Wie gesagt, auch der längste Urlaub geht einmal zu Ende und seit Samstag Nacht bin ich wieder in Deutschland. Seitdem ist es, als wäre ich niemals weg gewesen und der Alltag hat mich mit all seiner Lieblichkeit wieder umfangen. Kleine Postberge haben mich erwartet, das Meiste kommt ja zum Glück elektronisch, Basilikumstöcke, die bei Freundinnen waren und überlebt haben und Bekannte, die entweder schon im Urlaub waren oder ihn noch vor sich haben. Das Wetter ist herrlich, etwas kühler als in Rom und so plätschern die Tage wieder vor sich hin. Hosen können wieder getragen werden und wer mit mir mitgefiebert hat, ob es noch geht oder nicht, dem kann ich kühn entgegenschleudern: Na klar, warum auch nicht.

Ein paar Erinnerungen an den Urlaub gibt es – außer der leichten Bräune – dennoch. Und zwar einen regelrechten Heißhunger auf Fleisch. Montag war ich mit einer Bekannten beim Essen und habe ein – leider sehr kleines, verschwindend kleines möchte man sagen – Filetsteak gehabt. Es hat bei Weitem nicht ausgereicht und verlangt nach Nachschub. Man sagt ja immer, der Körper weiß, was er braucht. Meiner braucht jetzt das, was hier in Bayern wächst und das sind eindeutig keine Steinbutts (Steinbutte? Steinbutten?) oder Doraden. Eher Kühe.

Und so brate ich mir fast schon religiös wann immer es geht, ein Lendensteak und esse es ohne große Beilage. Das kenne ich so nicht von mir, aber es ist ganz wunderbar. Mit Nudeln wird man mich eine Zeitlang jagen können, vor allem seit ich gestern dem Kochwechsel bei einem Stamm-Italiener zum Opfer gefallen war. Der Neue hat einfach die Gemüsepasta völlig anders zubereitet als sonst üblich. Das geht doch nicht. Es kann sich doch nicht immer alles ändern, kaum dass man mal kurz weg ist. Also wirklich.

2 Gedanken zu „Heißhunger“

  1. Wer hat was oder wem entgegengefiebert, und was geht noch? Das sind zu viele Rätsel auf einmal, erbitte Klarstellung, es kann doch nicht nur um die Bundweite der langen Hosen gehen? Wenn ich das lese, daß die sehr verehrte Bloggerin gierig nach Fleisch ist, frage ich mich schon, wo bleibt da die vernünftige, ausgewogene basische Ernährung. Mare, was predigt man uns gebetsmühlenartig Jahrein und Jahraus, kein Fleisch! Veganer habe ja auch keine Mängel, woher nehmen die eigentlich das Zeugs das im Fleisch ist?
    Also wirklich, auch ich schleiche mich manchmal aus dem Haus ins nächste Steakhaus um mal richtig zuzuschlagen, ganz ohne Beilage natürlich, nur ein leichtes Weizen dazu! Steakhaus deshalb, weil, wie soll ich den Bratenduft in der Wohnung erklären?! Man wird ganz schön gewieft, wenn man so strenge Verhaltensregeln bekommen hat. Aber nichtsdestotrotz, im Fernsehen tritt eine Managerin auf, die den Leuten beibringt, wie man selbstbewusst alles meistert und beruflich erfolgreich ist. Komisch nur, daß sie so dick ist. Ich glaube ihr kein Wort. Und ja, das Essen gestern war nicht überzeugend, aber ich finde halt auch, ein gscheites Stück Fleisch beseitigt alle Sorgen und macht satt und zufrieden. Wenns ganz gesund sein soll, noch ein paar Blättchen Salat dazu und dann gut.

  2. Jetzt lese ich ausgerechnet den Blog kurz vor dem Mittagessen, echt witzig, weil ich tierisch Hunger habe. Ich überlege mir seit einer halben Stunde, auf was ich Hunger habe! Ich plane seit einer Woche, weniger Fleisch zu essen und trage dann doch jeden Tag ein Stück Fleisch nach Hause! Wegen des schlechten Gewissens esse ich viele Tomaten, weil die sehr gut schmecken im Sommer, wie ich finde! Auch mein Vorhaben, regelmäßig Fisch zu essen, scheitert im Moment. Ich gucke zwar in die Fischtheke, schweife dann aber sofort auf die Tafel mit den Fleischangeboten ab und gehe einen Meter weiter und kaufe Fleisch. Dass das nach den Fischexzessen der Bloggerin nun auch der Fall ist, macht mich stutzig, vielleicht ist es wirklich so, dass man dem Körper das geben soll, was er will, auch wenn’s a basische Leberkässemmel ist.

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