Regen im Urlaub

Eigentlich bedeutet Regen im Urlaub, vor allem im Strandurlaub, den Start für echten, wirklichen, zwangsverordneten Urlaub. Kein Mensch muss dann mehr an den Strand, sich sonnen oder sonst irgendwelche wilden Outdoor-Aktivitäten unternehmen, wenn man denn Solches überhaupt im Urlaub geplant hatte. Heute am Strand, nach einem ausnehmend guten Mittagessen, als ich gerade in einen komatösen Post-Gamberoni-Schlaf hinübergleiten wollte, dachte ich: Donnerwetter, der Rotzbub soll jetzt endlich aufhören, seine Schwester unter der Dusche anzuspritzen, spritzt ja schon bis hierher (erste Reihe hat auch ihren Preis!). Aber es war Regen. Und da ich nicht wegen einer halben Stunde alles umräumen und ins Hausele ziehen wollte, sind wir nach Hause gefahren.

Hier müssen wir uns jetzt richtig zur Ordnung rufen, dass mein Mann nicht zwanghaft beginnt zu arbeiten und ich werde nach diesem Blog auch sofort wieder den Computer weglegen. Stattdessen muss ich vermutlich mein Schläfchen vom Strand nachholen und vielleicht ein bisschen lesen. Ich hatte nach dem letzten scheußlichen Groschenroman die Eingebung, ein Buch wieder zu lesen, das ich schon tausend Mal gelesen habe und weil das so ist, finde ich es blind und kann auch ganze Sätze mitsprechen beim Lesen – falls ich das wollen würde, was nicht immer der Fall ist. Aber ich könnte es.

Mit so alten Büchern ist das wie mit ewig langen Ferientagen, sie sind so beruhigend, weil sie immer gleich sind. Man kann sich in sie reinplumpsen lassen und sie tragen einen durch die Zeit. Vielleicht fallen sie auch unter die Regie der Basalganglien? Das würde erklären, warum sie so erholsam sind. Gewohntes ist einfach erholsam. Zwischendurch, in einer sehr heißen Periode, kann jedoch auch das Ungewohnte, der Regen, unfassbar erholsam sein. Ich wünsche dem tropischen Bayern und seinen Bewohnern auch ungewohnten Regen und Kühle. Sollte dieser sich nicht einstellen, kommt nach Rom, hier ist es schön frisch!

3 Gedanken zu „Regen im Urlaub“

  1. Derartige Unterbrechungen sind wie plötzliche Feiertage, wie Tage, an denen Besuche abgesagt wurden und man sich sehr erleichtert und froh und frei fühlt und vor lauter Freude nicht weiß, was man anstellen soll. Ich finde auch, dass Lesen die beste Idee ist, da man dabei erstens gut einschlafen kann und zweitens in andere Welten abdriftet. Toll! Leider haben wir in Deutschland derzeit lauter solche erzwungene Ferientage durch diese entsetzliche Hitze. Ich freue mich wirklich auf den Tag mit dem ersten Regen und diesen werde ich nackt, egal um wieviel Uhr auf dem Dachgarten begrüßen und auskosten bis ich eiskalt gefroren bin. Und ich werde nie mehr im Winter über Kälte klagen. Bei der Gelegenheit kann ich mal diskret darauf hinweisen, dass mir sowieso Kälte lieber ist als Wärme!!!! Immer schon! PS, was sind Basalganglien?

    1. ‚Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es in unserem Gehirn ein Areal gibt, in dem Gewohnheiten abgespeichert werden, die so genannten Basalganglien. Dieser Bereich in unserem Gehirn ist dafür verantwortlich, dass wir uns bei gewohnheitsmäßigen Handlungen nicht mehr bewusst überlegen müssen, was wir nun genau machen müssen.‘ (ZITAT aus: http://www.zeitzuleben.de).
      Das mit dem Besuch, der abgesagt hat, ist – trotzdem man sich ja meistens sehr freut – genau wahr. Wir hatten gestern den Fall, dass ein hoch und wertgeschätzter Kollege von Marco abgesagt hatte, genau in dem Moment, in dem wir schweren Herzens vom Meer zurück fahren wollten.
      Mare, Prunkschaf fragt, ob Du auch solche Probleme mit dem Öffnen der Seite hast? Ich hatte ja ein Update gemacht und seitdem sind bei Prunkschaf einige Funktionen mühsamer geworden.

  2. Nein habe keine Probleme !
    Bei mir ist jetzt so langsam der Alltag eingekehrt, erst war ich traurig, weil ja diese Leichtigkeit der Ferien verschwindet, aber heute muss ich sagen: es ist ok, der Tag gehört wieder mir. Kein Kind kommt um halb zehn oder sogar um zwölf runter und will was frühstücken, obwohl ich eigentlich schon übers Mittagessen nachdenke. Na ja, alles hat seine Zeit und jetzt gehört meine wieder mir. Ich kann den Tag planen und finde es herrlich, stundenlang mit meiner Freundin zu plaudern und keiner hört zu außer dem Hund, den diese Gespräche immer sehr beruhigen, weil ich nicht hektisch durchs Haus jage und er meint, immer hinterher laufen zu müssen. Diese Ganglien kenn ich übrigens sehr gut. Gewohntes ist wunderbar, manchmal erlebt man was Aufregendes und kehrt dann wieder zum Gewohnten zurück und fühlt sich sofort entspannt. Gut, manche Menschen finden das langweilig und unspontan aber mei, jeder Mensch ist anders und wenn das toleriert werden würde, dann gäb es nicht so viel Streit !

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