Hat man ein Thema erst mal präsent, fügt sich täglich ein neues Mosaiksteinchen hinzu. Angefangen hat alles mit der widerwärtigen Dressurreiterin, die ihre Pferde so misshandelt hat, dass sie von Gericht wegen Tierquälerei verurteilt wurde. Dabei muss klar sein: sie ist eine von Denen, die erwischt wurde. Einen plötzlichen Tod fand sie durch ein ausgesprochen seltenes Ereignis: sie wurde durch einen Kopftritt ihrer Stute getötet. Heute Morgen dann lese ich in der Zeitung, dass ein Mann, der ein Gürteltier in seinem Garten erschießen wollte – ich frage mich, was einem ein Gürteiltier tun kann? – durch einer der drei Schüsse, der am Panzer abgeprallt ist, ziemlich schmerzhaft getroffen wurde. Da flimmern Gedanken über Gerechtigkeit auf.
Andere Fälle sind metaphorischer: Eine hochbetagte Wanderin musste erfahren, dass Rinder eben nicht nur willige Milch- und Fleischlieferanten sind, sondern – sofern sie noch am Leben sind, was für die meisten von uns eine Daseinsform dieser Tiere ist, die weniger vertraut ist – durchaus wehrhafte Tiere, die normale Instinkte haben. Bei der Masse an Kalbsschnitzeln und Kalbsbraten ist es kein Wunder, dass die Mutterkühe ihre Kälbchen verteidigen. Und so haben sie sie totgetrampelt als sie über ihre Weide ging. Auf indirekte Art und Weise rächen sich die Hühner. Sie sind frecherweise mit Keimen belastet und man kann sie gar nicht mehr unbedenklich essen, wenn sie für 1,29 beim Discounter verkauft werden. Ärgerlich.
Lese ich dann aber die Meldungen über Großwildjäger, die ohne jegliche Not – nur aus Spaß am Töten – ihrer perversen Leidenschaft nachgehen, der nun auch noch der zweite Löwe zum Opfer gefallen ist, frage ich mich, was solchen Menschen karmisch gesehen passieren wird. Mir ist völlig klar, dass die Jagd in heimischen Wäldern – vom Grundprinzipg her – sinnvoll und nützlich ist und ich stelle das Leben eines Löwen auch nicht über das eines Lamms oder einer Kuh, allerdings rüttelt die Perversion dieses Tun mehr Menschen auf als andere Meldungen über Tierquälerei, denn sie ist weder mit dem Wunsch nach Essen noch der Verteidigung des eigenen Lebens verbunden, sondern eine reine Laune.
Nicht nur eine Laune, sondern ich befürchte eine Lust am Töten und zwar ein Tier, das stark erscheint und wild. Ist das Instinkt des Mannes, jagen zu gehen oder ist es einfach nur ein Adrenalinkick, einen Löwen zu erschießen. Also ehrlich, was ist das für eine Perversität, was empfindet dieser Mann dabei? Ekelhaft. Ich hoffe, er hat damit seine Existenz aufs Spiel gesetzt, denn durch die sozialen Medien wissen ja jetzt wirklich alle Bescheid. Ich fürchte nur, dass wenn Gras über die Sache gewachsen ist, wird er wieder als Zahnarzt soviel Geld verdienen, dass er sich den nächsten Kick sucht, um sein Leben aufzuputschen. Echt erbärmlich!
Es ist so entsetzlich grausam wie Menschen mit Tieren umgehen. Anderereits haben sie auch genauso wenig Mitleid mit anderen Menschen.
Nach über dreißig Jahren nahezu täglichem Aufenthalt im Reitstall kann ich versichern, bösartiger und gröber als Frauen mit Pferden und auch Hunden umgehen, geht es nicht. Es ist natürlich eine wunderbare Geschichte der Rache, wenn es so wie von der sehr verehrten Bloggerin geschrieben gerächt wird.
Unnötigeres als Großwildjagd gibt es sicher nicht. Es ist schon so entsetzlich, was die Wilderer rum um den Erdball anrichten. Wenn auch ein spanischer König, der kaum mehr laufen kann, so etwas macht, bin ich sprachlos.
Das nächste Kapitel wären alle Massentierhaltungen auf dem Erdball, die eingsperrten Billigarbeiter in Asien, diese halbverhungerten Flüchtlinge, die nun Europa überschwemmen, wenn wir wollen, haben wir so viele Baustellen, dass wir überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen dürften.
Wir können nur versuchen, dass jeder Einzelne im Kleinen seine Familie und die, für die er sich verantwortlich fühlt, gut behandelt.