Es ist ein Phänomen. Wenn man einmal etwas gelernt hat, speichert es das Hirn ab, verkapselt es und lässt es dann wieder frei. Unglaublich. Gestern hatte ich seit zehn Jahren meinen ersten Skitag. Ich weiß es deshalb so genau, weil ich in meiner Anoraktasche den Skipass 2004/2005 gefunden habe. Das Einzige, an das man sich gewöhnen muss, sind diese kurzen, dicken Ski. Als ich nach einem herrlichen Sonnentag beim Verleih war, um zu fragen, ob ich noch längere haben kann, weil sie bei all den Ziehwegen flattern, meinte er: Du hast doch schon längere als Dein Mann. Länger gibt es nicht. Da musst Du Dich jetzt dran gewöhnen. Da hat er leicht reden, ich hab ja keine einzige Zwischenstufe mitgemacht und mein Kopf sucht immer noch die langen Spitzen vor mir und das Klackern beim Schussfahren.
Als wir dann abends beim Essen saßen, war mir endgültig klar, dass ich einige Moden ausgelassen habe. Dann nämlich, als unser Gastgeber meinte, so schön, ich habe seit Jahren niemand mehr im Skilehrerstil fahren sehen. Hm. Ich bleib jetzt mal dabei, denn man kennt das ja mit den Moden: irgendwann kommen sie alle wieder.
Genau so sieht es aus! Stelle fest, dass dafür, dass die liebe Bloggerin immer mit ihrer Unsportlichkeit angibt und uns ehemalige „Supersportler“ immer mit einer gewissen Verachtung straft, hat sie ja doch ganz schön viel auf dem Kasten u.a. >oga, Skifahren, Reiten, Inliner (schon lange her, aber ich weiß, dass sie es gemacht hat) usw. usw.! Möchte also nicht im Wettkampf auf sie treffen. Ich glaube, sie stellt ihr Licht immer etwas unter den Scheffel, warum, weiß ich nicht. Leider bin ich zu alt, um das herauszufinden.
Meine liebe Mare, die Gefahr von einer übersportlichen Bloggerin überrollt zu werden bestand nie. Bereits im zarten Alter von ca. 4 Jahren wusste sie genau, was sie nicht will. Mein Traum für mich! war Ballett. Aber nicht nicht für das Engelchen. Heftigste Ablehnung! Dann habe ich es mit einem Turnverein versucht. Das ging nur, wenn ich daneben saß und zugeschaut habe. Als einzige Mutter. Damals hat man seine Kinder noch nicht überwacht. Dann begann das Skifahren, da muss ich sagen, weil ich das wollte und das Kind seine Eltern begleiten sollte, denn Skifahren war meine große Leidenschaft. Unsere sehr verehrte Bloggerin ist ein Naturtalent. Ebenso beim Reiten, meiner zweiten ganz großen Leidenschaft. Da Sport schon immer mein Leben war, nie in der Wettkampfform, aber schon so, um mit den Guten und sehr Guten konkurrieren zu können, musste, durfte, sollte das Kind halt auch reiten. Dann habe ich den Einfluss aufgegeben. Ich dachte, wenn die Lust vorhanden ist, kann man etwas aus den Grundlagen – die jetzt vorhanden waren – machen, oder halt nicht. Meine sehr verehrte Bloggerin ist im Gegensatz zu mir, durch die Hintertüre eine derart exzellente Köchin geworden, weil sie es wollte! Das war die Nische, der Sport, die Leidenschaft. Mich freut es, denn von meiner Reiterei hat heute keiner mehr was, aber ich von den Kochkünsten der sehr, sehr verehrten Bloggerin.