Argentinische Flughasen und andere Absonderlichkeiten

Hasen aus Argentinien, Spargel aus Peru – wozu? Dass sich Bananen und Orangen in unserer Ernährung einen Platz geschaffen haben, ist eine Tatsache. Sie wachsen in Deutschland nicht, bzw. nur mit riesigen Aufwand. Aber Hasen? Hoppeln die nicht bei uns auch durch die Gegend und gibt es nicht genügend Menschen, die sie mit Wonne erschießen? Spargel kommt inzwischen, dank unterirdischer Heiztechnik, immer früher aus Deutschland an die Verkaufsstände und somit ist auch hier kein allzu großer Bedarf nach Flugspargel oder sehe ich das falsch? Muss man denn wirklich immer alles haben? Einfach verfügbar zur möglichst spontanen Entscheidung, wenn dann wirklich nichts Besseres mehr in Aussicht steht?

Gastgeber aller Länder können ein Lied davon singen, dass Einladungen immer kurzfristiger angenommen und leider auch abgesagt werden. Inzwischen werden deshalb sogar Kleinkinder verklagt, wenn sie die Teilnahe an einer High-End-Geburstagsveranstaltung nicht absagen. Weil es mich gar so wundert mit den ausländischen Hasen, habe ich sie nun mal gegoogelt und gelernt, dass der Hase Argentino ein Gütesiegel für alle Hasenfreunde ist. Es gibt argentinische Hasenpfannen de Luxe und eine wahre eingefleischte Argentinohasenfangemeinde. Weil die Hasen dort im Einklang mit der Natur aufwachsen. Ob ihre Weiterverarbeitung und ihr Transport allerdings auch so mit der Natur harmonieren? Nun hat mich das Thema gepackt.

Und weil das Internet ein wahrer Bunker an Informationen ist, soll auch die Spiegel-Nachricht vom 11.12.1963 nicht unerwähnt bleiben. Darin geht es nämlich um einen der größten Salmonellenskandale der Nachkriegszeit und dieser betrifft den südamerikanischen Rammler, der – so wurde geunkt – gar nicht immer einer sein muss. Im Gegenteil könnte es sich bisweilen durchaus auch um ausgewachsene Hasenmäuse oder zur Familie der Meerschweinchen zählende Pampas-Hasen handeln. 1963 brach jedenfalls kurz vor Weihnachten eine regelrechte ‚Hasenpanik‘ angesichts des verunreinigten Langohrbratens aus.  Und weil auch die deutschen und polnischen Artgenossen in Sippenhaft genommen wurden, sah man sich gezwungen, so die Berichterstattung  „An den Schaufenstern Hamburger Wild -Geschäfte …. Schilder mit dem Vermerk: „Keine Argentinos, garantiert aus deutscher Jagd“‚ anzubringen.

Da dies – aus unerfindlichen Gründen – bereits der dritte hasenlastige Beitrag in diesem Blog ist, gehen mir die Hasenfotos aus und ich werde ausweichen müssen. Bitte hierfür um Verständnis. Die Hasenaffinität kann ich mir selbst nicht erklären, ich fürchte diese Tiere nämlich und der Hase zählt außer einem hochaggressiven und ausgesprochen testosterondominierten Shetlandpony zu den einzigen Tieren, die mich tätlich angegriffen haben. Vielleicht deshalb. Stockholmsyndrom oder so.

 

Ein Gedanke zu „Argentinische Flughasen und andere Absonderlichkeiten“

  1. Hasen finde ich putzig, wenn ich sie irgendwo rumsausen sehe, aber sonst? Unsere ersten Haustiere waren Meerschweinchen, überschaubar groß, nicht zu anspruchsvoll in der Fütterung, und gerammelt haben sie wie Hasen. Als Pflegetier hatten wir von einem Kind im Haus einen Hamster, der unglücklicherweise einen Tag vor der Rückkunft des Besitzers verblichen ist. Das nächste Tier von eben diesem Kind war ein Hase! Im Käfig. Kleiner Käfig. Wir wollten ihm eine Freude machen und haben ihn laufen lassen. Das wurde schlecht honoriert. Zum Einfangen lagen letztlich zwei verletzte Erwachsene unter dem Esstisch, undankbarer Hase in der Enge, was macht er? setzt sich auf seine Hinterpfoten und haut mit beiden Vorderpfoten so grob über meine beiden Hände, dass gleich das Blut gelaufen ist. Er durfte nie mehr laufen.
    Den nächsten Hasen habe ich nur tot kennengelernt, nämlich als mein neun Monate alter Jack Russel freudequietschend aus den Dünen auf Norderney mit einem doppelt so großen, von ihm getöteten Hasen, gesaust kam.
    Ein weiterer Hase wurde von von unserer Hauskatze Benny tot unter den Eßtisch gelegt, eigentlich direkt neben den schlafenden „Jagdhund“, entdeckt von der sehr verehrten Bloggerin, die etwas nervös schrie.
    Dann kam eine lange Hasenfreie Zeit bis mal wieder Ostern war und zu diesem Jubelfest gab es Hase und in meiner ureigensten Familie eine schwere Krise, so dass mir der Hase überhaupt nicht geschmeckt hat.
    Also woher die Hasen kommen und wohin sie gehen, ist mir völlig egal, wenn sie nur einen großen Bogen um mich machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert