Der Weihnachtsmann und andere Schwindeleien

Neulich hat mich eine Freundin recht zaghaft gefragt, ob ich eigentlich verstünde, was es mit dem Weihnachtsmann auf sich habe und wodurch er sich vom Nikolaus unterscheide. Was war ich froh! Ich dachte, ich stünde alleine mit meiner Verunsicherung. Wer ist also was? Und warum eigentlich Weihnachtsmann, wo es doch das Christkind ist? Aber flattert der kleine neugeborene Jesus nun wirklich als Bambino Gesù durch die Lüfte?

Geht man aufmerksam durch’s Leben, fallen einem viele solche Schwindeleien auf. Von Handyverträgen oder Versicherungen möchte ich jetzt gar nicht erst anfangen. Den einen kommt man schneller drauf, bei anderen dauert es zumindest, bis man aufs Gymnasium kommt. Eine Schwindelei, die sich ganz besonders hartnäckig hält, habe ich erst jetzt aufgedeckt: es ist die vom Augenbrauenzupfen. Mütter und Freundinnen (naja) haben mir in den letzten Jahren (ich bin, was das angeht, ein rechter Spätzünder) immer wieder versichert, der (unglaubliche) Schmerz gäbe sich mit der Zeit und man würde üüüüüüberhaupt nichts mehr spüren. Schlichtweg eine Lüge.

Erst heute bin ich tränenblind aus dem Friseur getaumelt, weil ich über sehr starke, gut verwurzelte Augenbrauen verfüge und mein Körper generell nicht gerne was hergibt, was er für seines erachtet. Ich warte drauf, dass das zarte Geschöpf, das sich dieser Aufgabe annimmt, irgendwann mal beide Hände an die Pinzette legen muss. Aber immerhin ist bald Weihnachten und für alle, die dann kommen, Rentiere, Engele, Christkind, Weihnachtsmann, etc. möchte man ja sein Bestes geben und zeigen.

Ein Gedanke zu „Der Weihnachtsmann und andere Schwindeleien“

  1. Da wir hier in Bayern sind, feiern wir auch so, wie uns das die Altvorderen übermittelt haben. Und ich weiß es ganz genau und aus erster Quelle, an Weihnachten kommt das Christkind und Engele fliegen auch rum, denn die kleinen Schlamper haben früher immer beim Baum dekorieren Lamettafäden verloren. Lametta darf man heute nicht mehr, aber dafür fällt oft mal ein wenig Glitzer auf den Boden vor dem Weihnachtszimmer, dann weiß man ganz genau, das Chistkind ist da und stellt alle Geschenke schön hin. Es hat ja nicht so arg viel Zeit, weil es ja noch zu den vielen anderen Kindern muss.
    Und wie ich nach über siebzigjähriger Erfahrung sagen muß, das Christkind hat immer sehr genau aufgepasst was ich mir wünsche und hat das auch unter den Baum gelegt.
    Wer was andres behauptet schwindelt! Sehr. Zu dem kommt vielleicht irgendsoein Weihnachtsmann mit Grampus im Schlepptau aber ohne Geschenke dafür mit Rute.

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