Alles gut gegangen. Dora ist noch da, allerdings recht verschnupft verständlicherweise, sie hat ja kein Email und kann nicht verstehen, warum mal Futter, mal keines. Basilikum gediehen. Jasmin duftet. Was will man mehr?
Unser lieber guter Massimo hat ganze Arbeit geleistet und alles prächtig erhalten. Vor allem das Unkraut (wir sprachen bereits darüber) ist eine wahre Pracht und wenn mich nicht alles täuscht, hat sich sogar wieder eine kleine Vogelfamilie eingenistet. Immer wieder sehe und höre ich Amseln rumfegen und auf dem Terrassenboden notlanden, was sie sonst eher nicht tun. Und sie gehen baden, weil sie hier sozusagen ein Vogel-Spa vorfinden und sich je nach Stimmung in Mandarinen- oder Zitronenwasser erfrischen können. Ist die Stimmung im Nest angespannt, ist vielleicht ein Schluck Lavendelwasser bekömmlich oder wenn der Hals kratzt ein Schnabel voll Salbeiessenz. Ist ein besonders großer Wurm gefangen worden oder hat man einen Rivalen erfolgreich verscheucht, dann ist der Siegerschluck aus dem Lorbeerbaum-Untersetzer die erste Wahl. Man findet als Vogel hier also Idealbedingungen vor. Weil auch keine Katzen rumlaufen, die Hunger haben, wenn die deutsche Frau sie nicht füttert….
Eben habe ich – weil ich dachte, es fände ein Gemetzel draußen statt – zwei Amseln beim Basilikum sehr lautstark streiten hören. Das scheint also keineswegs eine beruhigende Wirkung auf Vogelgemüter zu haben. Gerade sind schon wieder welche im elegant-kurvigen Landeanflug in den Oleander gebrettert. Da schau ich jetzt mal nach. Werde weiter informieren.
Kleines Postscriptum an Karl und Gertrud: Man braucht als Vogel nicht viel, um mein Herz zu erobern. Ich freue mich immer über Besuch, aber man muss sich eben auch benehmen können.