Auf der Wiese

Am Wochenende waren wir in unsrem Stadtwald, der – ich hatte es schon öfter erwähnt – einfach wunderschön ist. Der Biergarten ist ein Eldorado für Eltern mit Kleinkindern und Hundebesitzer. Man kann sich aber auch ein wenig abseits auf Liegestühle setzen, seinen Kuchen auf dem Bauch balancieren und die Augen danach gemütlich zu machen und dösen.
Das kann man so lange, bis eine Gruppe mit ihren Stühlen und Decken der Sonne nachrückt, sie waren nicht so superstrategisch in der Platzwahl wie mein Mann, und sich unterhalten. Nun gibt es ja kaum etwas Beruhigenderes als dem Gemurmel einer Unterhaltung zu lauschen und dabei langsam wegzudämmern. In diesem Fall war daran nicht mal zu denken. Die Themenwahl sprang hin und her zwischen Fitness-Studio-Tipps (auch sie fanden Vladimir wahnsinnig grausam und anstrengend, aber was soll man bei einem solchen Namen auch Anderes erwarten), eine der Damen hatte auch große Füße und rechtfertigte ihre Kauforgien mit dem schlichten Satz „wenn was passt, muss ich es kaufen, das könnt ihr mit euren kleinen Füßen nicht verstehen.“ und landete bei Kindererziehung. Viel hätte nicht gefehlt und ich hätte Mann und Kindle im Stich gelassen und mich nahtlos eingebracht. Hätte zu allem was zu sagen gehabt.
Als ich zwischendrin mal die Augen aufgemacht hatte, ich glaube, weil meine Gabel klappernd vom Teller auf meinem Bauch gerutscht war, habe ich zu meiner Überraschung gesehen, dass da auch zwei Männer dabei waren. Wie kleine Mäuse sind sie im Geschnatter untergegangen, haben auch nicht geschlafen, sondern einfach nur so da gesessen. Sie waren bestimmt genauso gebannt wie ich von der Weisheit und Erfahrung ihrer Frauen. Mein Mann hat nicht mal was von all dem mitbekommen. Ist bestimmt so, dass Männer ehe nur dann was sagen, wenn es wichtig ist.

One thought on “Auf der Wiese

  1. Hier sind wir wieder bei dem Thema, das schon einmal im Blog besprochen wurde. Ist es gut, wenn man die Gespräche der Nachbarn versteht, ja oder nein. Im Ausland würde ich oft gerne wissen, worum so enthusiastisch diskutiert wird. Zuhause ist es für mich noch blöder, da kommt meine beginnende Schwerhörigkeit zum Tragen und die entscheidenden Satzteile verstehe ich dann nicht. Das ist furchtbar ärgerlich, weil ich ja auch nicht um Wiederholung des Gesagten bitten kann! Dann versteh ich lieber gar nichts! Und außerdem habe ich es dick, wenn ich nicht mitmischen kann. Drum schaue ich mir nie eine Talkshow an, denn da werde ich wahnsinnig. Stumm alles hinnehmen müssen, für mich ein no go! Nur bei meinem Fußballgott schaffe ich es manchmal, was dann besser für den häuslichen Frieden ist.

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