Frohe Ostern

Meine lieben Leser und Kommentatoren, ich wünsche Euch Frohe Ostern! Für Diejenigen von Euch, die die Fastenzeit in irgendeiner Form mitgemacht und durchgehalten haben erst mal ein großes Kompliment! Ab heute darf ja dann alles wieder seinen gewohnten Gang gehen, Schokolade essen, Alkohol trinken, täglich zwanzig Spiele im Internet spielen – was halt alles einen solchen Charakter bekommen hat, dass man meint, davon pausieren zu müssen. Hat eigentlich jemand mal weniger gearbeitet in der Fastenzeit? Wer entscheidet denn, wann eine Sache, die man viel und andauernd und übertrieben macht, Suchtcharakter hat? Sind das nur Dinge, die einem schaden und schadet alles, was zuviel ist? Ganz ehrlich, ich frage mich selbst, woher diese Gedanken nun kommen. Zwar heißt der Blog so und ich bin auch im Ausland, aber ich wollte lediglich über Hasen und Eier und Ostern, vielleicht noch über meinen missratenen Zitronenbaum schreiben.

Dieser Blog hat ebenfalls etwas von einer Sucht an sich. Zwar geht er mir manchmal auf die Nerven, vor allem, wenn mir nicht täglich etwas Gedankenvolles einfällt, aber schreibe ich länger nicht (ich glaube, die längste Pause waren mal fünf Tage), geht mir etwas ab. Wo ist der Unterschied zwischen einer lieb gewonnenen Gewohnheit und einer Sucht? Geht beides nahtlos ineinander über? Kann man durch plötzliches Absetzen, Unterbrechen, Aufhören feststellen, was Sucht ist und was zu einem gehört? Durch Zufall habe ich seit Beginn der Fastenzeit keinen Alkohol getrunken, könnte demnach heute wieder anfangen, hätte es auch vorher gekonnt, aber wie schon häufiger thematisiert, wird etwas, auch eine Unterlassung, nach ca. drei Wochen zur Gewohnheit. Mal schauen. Ich finde es recht spannend, auf diese Art und Weise eigene Verhaltensweisen und Gewohnheiten in Frage zu stellen und habe ein längerfristiges Experiment vor.

Ich suche mir Gewohnheiten raus und versuche sie eine zeitlang zu unterlassen. Mit Rauchen und Schokoreiswaffeln hat das schon mal funktioniert. Diese Biester, von denen ich dachte, sie seien fluffig und leicht, haben ungefähr soviele Kalorien wie ein Schweinebraten. Das nur nebenbei. Damit sind wir aber auf der einfachen Ebene des Essens, ich glaube, Verhaltensänderungen sind etwas für Fortgeschrittene. Auf meinem Osterspaziergang, den ich vorhabe zu unternehmen, werde ich heute drüber nachdenken, welche Verhaltensweisen ich mal unterbreche und dann vielleicht komplett ablege. Ostern ist dafür ein prima Zeitpunkt, denn entgegen aller kommerziell propagierten Aussagen ist Ostern und nicht Weihnachten das höchste Fest unserer christlichen Religion und damit der beste Zeitpunkt für einen Neubeginn. Der Blog bleibt außen vor, versprochen.

3 thoughts on “Frohe Ostern

  1. Frohe Ostern! Ich bin heute morgen wie immer, wenn ich frei habe und keiner zur Schule muss, um 07:15 Uhr aufgestanden. Bin erst unten erschrocken, als ich auf diese eine Uhr im Haus geguckt habe, die sich nicht automatisch umstellt und erst da habe ich an die Sommerzeit gedacht. Gut, so ein Ostersonntag kann lang werden, wenn man um 06:15 Uhr schon auf ist! So habe ich beschlossen, mit meinem Hund einfach schon mal eine große Runde zu gehen, was clever war, weil es jetzt schon wieder Bindfäden regnet. Danach habe ich schon mal einen Rüblikuchen gebacken, Osternester versteckt, Obstsalat gemacht, Frühstückstisch gedeckt. Und jetzt bin ich mit allem fertig und nachdem keiner meiner Familie auf ist, konnte ich sogar noch den Blog lesen! Ich bin zufrieden und werde jetzt mal laut in der Küche scheppern, damit alle aufwachen! Der frühe Vogel fängt halt doch den Wurm!

  2. Das mit der Sucht ist so eine Sache. Befragt, antworten sicher 95% der Menschen, nicht süchtig oder abhängig zu sein. Ich gebe zu, lange von Gummibärchen abhängig gewesen zu sein. Ha, ich habe es überwunden. Jetzt sind es halt Fondanteier. Damit kann ich leben. Mir macht das nichts aus, ich frage mich allerdings schon, warum das so schlimm sein soll, diese zu essen. Beim rauchen sehe ich es ein, es war schädlich und ich bin froh, dass ich das überwunden habe. Jetzt bin ich seit fast zwei Jahren abhängig von meiner Bettgehzeit. Von Büchern. Man glaubt es nicht. Das zusammen mit einigen Fondanteiern, perfekt. Nur wie das jetzt nach Ostern weitergehen soll, ich kaufe die Restbestände in der Stadt auf und hoffe auf baldige Weihnachten. Vom Blog bin ich auch abhängig und wenn eine längere Pause ist, mag ich das nicht. Ich freue mich deshalb so darüber, weil ich in meinem langen Leben nachgraben muss, um vernünftige Antworten zu geben. Denn das heutige Leben mit seiner Hektik kann ich nicht mehr so richtig beurteilen, da ich ja doch nicht mehr mittendrin stehe. Sehe mich nur noch als Rand. Dann schreibe ich gerne, wie das früher war und wie meine Generation die Dinge erlebt hat.
    Mare, Urlaub ist natürlich eine Entschuldigung, aber so lange und so oft? Du bist die Stimme der Jugend! Du mußt dabei sein. Mach mir ja nicht schlapp.

  3. Sehr verehrtes Prunkschaf, auf keinen Fall mach ich schlapp, versprochen. Wenn ich eins kann, dann ist es dran bleiben, auch wenn mich das Leben manchmal noch so bewegt, dass ich nicht allem in ausreichendem Maße gerecht werde. Ich bin froh, dass du die Weisheit und Erfahrung des Lebens mit in mein Leben bringst, leider machen das nicht viele „Alte “ oder vielleicht dürfen sie es nicht mehr. Um so wichtiger ist, dass du nicht schlapp machst! Und nicht vergessen: auch ich bin ein von Süchten geplagter Mensch und auch Gewohnheiten, so sagt man mir nach, wären auch für mich wichtig.

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