Dieses Jahr ist es wirklich schwierig…

….in Schwung zu kommen mit Weihnachten und so. Ich habe zwar grade zumindest für das weitest entfernte Patenkind ein Geschenk unter größten logistischen Mühen auf den Weg gebracht, aber ansonsten komme ich nicht recht voran. Wie auch? Die Nächstenliebe wird ein wenig überstrapaziert und ist aufgebraucht und der Mut zu Optimismus und Frohlocken könnte einem schwinden, schlägt man die Zeitung auf oder klickt sich durch die Onlinemedien.

Passend dazu habe ich gestern noch von einem Rechtsstreit gehört, in dem es darum geht, dass eine Familie mit Migrationshintergrund diesen und ihre damit zusammenhängenden Traditionen bitteschön als Verteidigungsgrund sehen möchten. Als Verteidigung vor der Anklage, ihre Tochter im Schlaf erstickt oder totgeschlagen zu haben. Dazu kann ich nur sagen: Wenn wir anfangen, Menschen nach dem Recht ihrer Herkunftsländer zu beurteilen und zu verurteilen, haben wir unsere eigene Richtschnur verloren. Tradition kann und darf kein Wertmaßstab für Unrecht, wie wir es beurteilen, sein. Sonst sind wir irgendwann an dem Punkt, Menschenfresser zu verstehen, denn irgendwo ist das auch normal.

Solche und andere Fälle holen wir uns jedoch bewusst mit immer pessimistischer werdenden Medien (die werden ja auch von verängstigten Journalisten geschrieben, denen es vielleicht besser geht, wenn sie andere auf dasselbe Angstniveau ziehen können, auf dem sie selbst sind) in unser Leben, denn um zu atmen, zu essen oder zu schlafen (was unbestritten lebensnotwendige Tätigkeiten sind) brauchen wir keine Nachrichten oder Meldungen aus Hintertupfingen. In unserem eigenen Leben hat sich für die meisten von uns nicht so viel verändert im Moment und so ist vielleicht einfach nur ein ganz spezieller Moment der Rückbesinnung und Konzentration auf uns und unsere Nächsten im Moment und das wäre ja dann doch arg weihnachtlich. Ich geh mal in den Keller, das Adventszeugs holen.

2 thoughts on “Dieses Jahr ist es wirklich schwierig…

  1. Die sehr verehrte Bloggerin hat wieder einmal den Finger in die Wunde gelegt. Sie sollte die zukünftigen Zeitungen redigieren oder zumindest so beeinflussen, dass sie für ganz normale und beileibe nicht sensationshungrige Menschen lesbar sind. Lese ich doch tatsächlich heute in der ca. 4 seitigen Ausgabe der „römisches Feldlager News“ folgenden kleinen mahnenden Satz: Was ist denn mit der Menschheit los, die hat doch tatsächlich den Nerv und befasst sich jetzt in dieser so grausamen, harten Zeit mit Radwegen, Adventmärkten, Kindergärten und weiteren Nebensächlichkeiten. Dass dieser „Journalist“ nicht gesagt hat, wir wären alle nicht normal, hat mich gewundert. Er brachte aber deutlich zum Ausdruck, dass es so nicht geht. Man habe sich nun mal nur noch mit den zugegeben dringenden und für uns alle sehr unangenehmen Dingen zu beschäftigen. Und, meine so geliebte Bloggerin hat recht, wichtig ist jetzt für uns, dass zuallererst unser Leben weitergeht und zwar so normal wie möglich, denn mit Betroffenheit ist niemandem geholfen. So, meine Deko steht und hängt und liegt bereits seit einer knappen Woche, von mir aus kann morgen Weihnachten sein. Mein Fußballgott würde als Einziger weinen, weil für ihn habe ich bis jetzt nur die Idee und weil faul, noch nicht umgesetzt.

  2. Ja, diesen Schwung musste ich heute auch ganz arg rausholen. Habe doch tatsächlich erst heute einen Adventskranz gekauft und hektisch geschmückt, noch schnell Kerzen besorgt, ja mei und was soll ich sagen: sche is er worden. War dann voll in Fahrt und habe alles aus dem Keller hoch geschleppt und war im Dekorausch. Dann habe ich lecker gekocht, weil ich ja meine Familie drei Tage vernachlässigt habe und wir saßen am Tisch und haben uns gefreut, dass wir wieder zusammen sind. In diesem Sinne auf eine besinnliche Weihnachtszeit!

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