Schwarze Roben, Krinolinen, Kleiderzwänge

Wir Augsburger sind ja für so Manches bekannt. Nicht immer nur für Schmeichelhaftes oder Rühmliches. Leider. Oft kommen Vertreter aus unserer durchaus ehrwürdigen Stadt in Privatsendern, die viel Wert auf rege Diskussionen und das Bereinigen von familiären Problemen vor den Augen der Zuschauer legen, zu Wort und man muss sich schon fragen, warum deutschlandweite Peinlichkeiten oft mit Augsburg zu tun haben. Geschenkte Statuen, gegen die ein Bürgerprotest Sturm läuft, Pflastersteine, bei denen man sich übers Ohr hat hauen lassen, aber eben auch der FCA und die Augsburger Richter. Die haben nämlich entschieden, dass Anwälte gefälligst schwarze Roben zu tragen haben. Und auch wenn der Erlass uralt ist und lediglich bestätigt wurde, finde ich ihn gut. Denn bei blinder Gerechtigkeit darf es nicht entscheidend sein, was der Verteidiger von Recht und Ordnung anhat.

Der Anwalt, der den ganzen Rechtsstreit am Augsburger Gericht angestrengt hat, trägt auf vielen im Internet verfügbaren Fotos schwarze Anzüge und T-Shirts. Schwer zu verstehen, dass er etwas gegen schwarze Roben haben soll. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich eigen und Moden unterworfen. Frauen können ein Lied davon singen. Sie haben sich beispielsweise im 19. Jahrhundert mit schweren, unbequemen Metallkonstruktionen abgeplagt. Krinolinen heißen die Ungetüme, die die Bewegungsfreiheit in Verbindung mit einem obenrum straffen Korsett sehr eingeschränkt haben. Und sie waren im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Fingen sie Feuer, hat man es erst mal nicht sofort bemerkt und dann waren sie schwer bis kaum zu löschen. Aber auch sonst boten sie viel Potenzial für Ärger: In Busse oder Kutschen konnte man nicht gut einsteigen und der Bummel durch’s Porzellangeschäft wurde schnell zum Nervenkitzel.

Warum tut man, nein eher warum tun Frauen sich das an? Neulich ging die Meldung durch die Medien, dass man doch bitte bei Leggins, Treggins und Jeaggins drauf achten sollte, dass sie entweder nicht allzu eng sein sollten oder aber man sich nicht zu lange mit ihnen in gebückter Haltung aufhalten sollte. Sie schnürten das Blut in den Beinen ab und könnten so zu Lähmungserscheinungen führen. Ganz ehrlich, so saublöde Moden sollten wirklich per Gericht verboten werden.

3 Gedanken zu „Schwarze Roben, Krinolinen, Kleiderzwänge“

  1. Nachdem ich nun das Bild, das zum Blogbeitrag führt, 5 x angeklickt habe, kann ich diesem Verbot nur zustimmen. Ich glaube das nicht, was ich da sehe, sind das lange Hosen für diesen, mit Verlaub gesagt, riesigen Po, Hintern, alle anderen Bezeichnungen schenke ich mir. Würde die sehr verehrte Bloggerin mir bitte das ganze Bild mailen, damit ich modisch wieder etwas auf den Damm komme. Grandios, aber sowas ist eigentlich eine strafbare Handlung, denn so einen Eindruck wird man ja lange nicht mehr los, Erregung öffentlichen Ärgernisses bezeichnet es noch besser. Das ist aber täglich das Ergebnis wenn man durch eine x-beliebige Stadt im Sommer läuft. Das ist Körperverletzung, was einem da geboten wird. Und über junge, übercouragierte Männer aus München, ob Rechtsanwälte oder ähnliches ärgere ich mich sowieso, denn diese glauben ja in der Tat, wir hier in unserem römischen Feldlager, sind bloß blöde und tiefste Provinz, um sich dann hämisch über uns auszulassen. Alles nur um zu vertuschen, woher sie kommen, aus welchem Stall. In München, übrigens meine Geburtsstadt, kriegen diese Leute kein Bein auf den Boden, weil sie kleine Wichte sind. Also wirklich, da hat die sehr verehrte Bloggerin mich wirklich getroffen. Also sowas!

  2. Mare, Du bist zu gütig! Diese Tasche ist sicher ein Plagiat und aus Plastik. Viel wichtiger scheint mir, dass Du Dich jetzt mal mit Amnesty International zusammensetzt, um wenigsten die weiblichen Schafe auf deinem Nachbargrundstück in Sicherheit zu bringen. Das ist ja entsetzlich, was ich da lesen musste. Aber, meine Rede, die Welt ist grausam. So einen Platz gibt es auch im römischen Feldlager, also ich kenne nur den und ich verdränge tapfer alle schwarzen Gedanken die mir beim Anblick dieser schwarzgelockten, wild dreinblickenden Männern kommen. Freiheit für Schafe!!!!!! Freiheit für alle dummen Piepslein, ach das Schlimme ist, wir können nicht überall sein.

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