Neue Menschen

Nun haben Manche von uns ein Leben, in dem sie tagtäglich neue Menschen kennen lernen, andere dafür gar nie. Ich bin so mittendrin, aber zurzeit auf einer Reise nach Padua und das mit lauter Fremden. Das heißt, Fremde waren sie bis zum Mittagessen und dann nicht mehr. Beim Mittagessen noch war ich mir sicher, das wird ganz, ganz fürcherlich, ich habe nichts gehört, saß neben einem Mann, der krampfhaft Konversation gemacht hat und den ich nicht gut verstanden hatte und ich habe mir gedacht, na prima, das kann ja heiter werden.

Und ab dann wurde es auch sehr heiter. Wie es kam oder warum, kann ich – wie das oft so ist – gar nicht mehr sagen, aber Tatsache ist, dass es anderen auch so ergangen ist und wir uns kurz darauf ganz königlich amüsiert haben. Padua hat, wie viele norditaliensiche Städte, einen ganz eigenen Charme. Behaglich, zufrieden und aktiv. Viele Studenten gibt es hier und weil die Unisäle weit voneinander entfernt liegen, wird viel geradelt. Für Examensfeiern gibt es fixe Rituale und eine Stadt, die sich drei Märkte leistet, kann nur wunderbar sein.

Eines hat Padua mit anderen Städten im Norden Italiens gemeinsam: es gibt sehr, sehr viele Flüchtlinge. Sie fahren auf Fahrrädern durch die Stadt und gehen zum Teil massiv und auch aggressiv an. Sitzt man auf einem der Plätze im Café, kommen sie und verlangen forsch Geld, leider werden sie auch wirklich unangenehm, wenn man ihnen keines gibt. Wir sind hier zwar ein unpolitischer Blog, jedoch wird gerade in solchen Städten ein Problem offenkundig, das nicht einfach in der Schönheit der Stadt verschwindet. Nirgends. Von unserer Reiseleiterin haben wir viel über Fremde in der Geschichte der Stadt gelernt, Jahrhunderte und ihre Freuden und Klagen werden in einem Satz zusammengefasst und irgendwann wird das auch mit den Flüchtlingen so sein, aber gerade jetzt lebt in der Hauptsache Italien mit ihnen und sie hier.

3 thoughts on “Neue Menschen

  1. Wunderbar, wenn man mit diesem sogen Integrationsgen infiziert ist. Das erleichtert den Anderen das Leben kolossal. Ich bin da etwas hartleibiger, da ich Veränderungen jeglicher Art verabscheue. Aber unsere tapfere Bloggerin macht einfach so große Ausflüge mutterseelenallein und ist dann auch noch beglückt. Was will man mehr. Es ist schon nicht ganz einfach, mit 6 Frauen und einem Mann auf Reisen zu gehen. Toll die ganzen Erfahrungen, die man macht, wenn man wirklich alleine ist. Zu den Flüchtlingen werde ich mich nicht äußern, da dieser Blog ja freundlich bleiben soll.
    Aber zu etwas anderem muss ich mich heute zornbebend auslassen. Wer denkt denn, dass der Main! hinter Würzburg derartige Richtungsänderngen vornimmt und mich völlig aus dem Konzept bringt. Als wir mit der Fähre für sage und schreibe 2.20 den Main überquert hatten, wähnte ich mich östlich von Schweinfurt. Ja denkste. Wir waren noch im Süden in der Pampa sozusagen. Ich war sehr zornig, habe fast mein viertes Navi aus dem Fenster geworfen. Das hat alles nichts gebracht. Ich habe auf meiner Landkarte keinen Ort, von dem die Dame sprach, gefunden. Kunststück ich war völlig falsch. Dann hat mein grundgütiger Fußballgott eingegriffen, weil er mein Gezetere nicht mehr hören konnte. Er hat mir eine kleine Gepgraphiestunde verpaßt, und plötzlich war alles, wie es sein soll. Was für ein Stress. Ich bleibe bei den Landkarten.

  2. Das muß ich noch anfügen, wir sind mindestens eine Stunde durch unzählige, schöne, gepflegte Dörfer mit drolligen Namen gekommen. Aber da gab es keine lebenden Menschen auf den Straßen und keine einzige Tankstelle, keinen Supermarkt. Ich hätte doch zu gerne mal gefragt, wo wir sind, auch wenn das peinlich ist.

  3. Ja Padua fand ich auch ein sehr beschauliches Örtchen. Dieses liegt nicht unweit von unserem Lieblings Badeort Albarella und nachdem wir Venedig durch hatten, kamen wir (also ich) auf die Idee, uns dort mal umzuschauen. Leider war ich so blöd und habe die ganze Familie zu spät angetrieben und wir kamen erst am späten Vormittag dort an. Bis wir dann in dieser weltbekannten Pilgerkirche ankamen und ich mein Kerzchen angezündet habe und mir viel Gesundheit gewünscht habe, waren dann alle Geschäfte zu und ich konnte mir nur an den Schaufenstern die Nase plattdrücken. Und als die dann wieder geöffnet hatten, hatte keiner mehr Lust und alle wollten nach Hause. Zu dieser Zeit, es ist erst 2 Jahre her, hatten wir noch nicht dieses offenkundige Flüchtlingsproblem! Ich bin sehr stolz auf die liebe Bloggerin, dass sie sich doch in so ein Abenteuer wagt, denn nur wer sich bewegt, erlebt etwas und wir Leser dieses Blogs sind ja darauf angewiesen, um dann die Geschichten lesen zu können. Ach und was ich noch sagen wollte; sicherlich hat die liebe Bloggerin die Runde aufgemischt und eine lockere Atmosphäre geschaffen!

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