Ich kann es nicht ignorieren. Ich nicht und überhaupt keiner kann das, was am Dienstag geschehen ist, ignorieren. Und wenn die Vermutung recht schnell nahe lag, ist doch die Gewissheit in ihrer gewaltigen Umfänglichkeit so wenig zu begreifen, dass nur Jahre ein langsames Akzeptieren geben werden. Niemals ein Verstehen. Ich habe versucht, etwas über den Begriff ‚erweiterter Suizid‘ zu finden, jeder geht anders mit solchen Meldungen um, ich muss zumindest versuchen, es zu verstehen. Wikipedia schreibt: Ein Mitnahmesuizid liegt allerdings nur dann vor, wenn das Ziel, sich selbst zu schaden, größer ist als das Ziel, anderen Schaden zuzufügen
Da geht es also einem Menschen so schlecht, dass es ihm schnurzegal ist, dass mit ihm 149 weitere Menschen den Tod erleiden. Wie lange er das geplant haben muss. Auf den passenden Moment gewartet haben muss. Der Ruhige, der einmal im Leben, im Tod im Mittelpunkt stehen möchte. Dem es völlig egal ist, was er anderen zufügt. Das kann ich gar nicht oft genug schreiben. Es ist wahnsinnig schrecklich, wenn ein Mensch unter Depressionen leidet. Nichts Schlimmeres als in einem Milcheimer zu stecken, die Wände glatt, grau und hoch und nicht herauszukommen. Aber deshalb andere Menschen mitreißen? Kommt das von Computerspielen? Der Abstraktion des Todes? Ist es ein Zeichen fortschreitenden, maßlosen Egoismus?
Die Parole der Stunde heißt: keine Spekulationen. Aber bitte: Die Unfassbarkeit der psychischen Störung dieses Copiloten kann gar nicht früh genug in Angriff genommen werden, um sie langsam zu verdauen. Die Durchsetzung der eigenen Ziele um jeden Preis – damit hätte er es auch im Leben weit gebracht.
Es ist erstaunlich, wie die Geschäftsleitung der beiden Luftfahrtgesellschaften nicht auf dieses Thema eingehen. Also hat es doch an der nötigen Sorgfalt bei der Einstellung gemangelt. 1 1/2 Jahre seit seiner Einstellung kann sich die Krankheit so schnell entwickeln? Müssten nicht auch die behandelten Aerzte einen solchen Defekt zumindest dem Arbeitgeber anzeigen, wenn so viele Leben davon bedroht sind.
Warum kann sich ein solcher Kanditat nicht alleine von einem Berg stuerzen?????
Ich glaub, dazu war er dann doch zu feige.
Selbst wenn der Täter noch leben würde, gäbe es keine irdische Strafe, die diese Tat wieder gutmachen könnte. Ein Leben reicht nicht aus, um ihm das, was ihm von Millionen Menschen als Strafe zugedacht ist, anzutun. Er wird sich, so eigenartig das klingt, einer göttlichen Strafe unterwerfen müssen. Diese gibt es sicher in irgendeiner Form. Wir alle wissen leider viel zu wenig über die Dinge nach dem Leben in den anderen Welten, aber bei einem solchen Vorkommen möchte ich schon glauben können, dass es eine Hölle gibt, in der er schmort! Mehr möchte ich dazu nicht sagen.