Schnelle Rückschlüsse

Menschliche Hirne lieben Kategorisierungen und Zuordnungen. Sie machen die Welt so einfach, Entscheidungen rasch. Durch Erfahrungen im Leben lernen wir, ganz schnell in gut, schlecht, mag ich, mag ich nicht und so weiter zu unterteilen. Das Gute dadran ist, dass man überlebt, denn wer einmal fast von einem großen gestreiften Tier, das knurrt aufgefressen worden wäre, wird sie künftig meiden, bzw. rennen. Zu warten, ob der Tiger nur schmusen möchte, ist zwar unvoreingenommen, aber kann auch ein böses Ende nehmen. Klar berauben wir uns damit vieler freundlicher und anschmiegsamer Tiger, aber hier gilt für unser Hirn eben dann doch: Ausnahmen bestätigen die Regel und besser weiterhin generell auf der Hut sein.

Ich bin gerade Opfer einer typisch schnellen Zuordnung geworden. In den Emails war eine „1. Mahnung“ und nachdem ich ein Spießer bin, der am liebsten noch bezahlt, bevor die Rechnung kommt, bin ich sofort in eine Art Schockstarre verfallen, die auch das Weiterlesen oder wenigstens genauer Lesen unmöglich gemacht hat. Im Schock reagieren die Meisten Menschen ja entweder mit Flucht, Totstellen oder Angriff. Bei mir ist es eine Mischung aus allem, überwiegen tut aber der Angriff. Und so habe ich sofort bei dem großen, glücklich machenden Versender angerufen und erfahren, dass ich während des Autofahrens schon mal gar nichts unternehmen kann, weil die Bestellnummer gebraucht wird. Also weitere zwei Minuten warten bis daheim. Wahnsinn.

Zuhause habe ich sofort die Retourennummer gegooglet und festgestellt, dass sehr wohl beide Retouren angekommen waren. Und zwar schon längst. Was kann es also sein? Voll von rechtschaffenem Tatendrang habe ich erneut angerufen und eine zuckersüße Frau am Telefon gehabt. Ich war auch zuckersüß und nach dem ein oder anderem Hin und Her sind wir der Sache auf den Grund gekommen. Ja, zwei Retouren sind eingetroffen, aber eine Rock-Oberteil-Kombination wurde behalten. Jetzt konnte ich mich aber dunkel auch die Überweisung erinnern und so habe ich sie in den Bankauszügen nachgesehen und gefunden. Gefunden habe ich auch den Grund für all den Ärger: meine Handschrift. Die alberne Bank konnte eine 9 nicht von einer 7 unterscheiden und tatsächlich war die Mahnung nicht über die acht Artikel, die aufgeführt waren, sondern nur über zwei Euro. Das werde ich jetzt auch zu meinen Erfahrungen dazu schlichten und das nächste Mal supercool reagieren. Ganz sicher. Hoffentlich ist alles andere nicht schon so fest im Neandertalerbereich meines Gehirns verankert.

Ganz einfache Antworten und Lösungen

„Was muss man tun, um 100 Jah­re alt zu wer­den? Igi­no Por­cu, 102, lä­chelt. „Man darf nicht vor­her ster­ben“, emp­fiehlt er.“ Dieses Zitat aus dem aktuellen Spiegel zeigt einmal mehr, wie einfach die Welt sein kann. Es sind meistens die schwierigen Gedankengänge von Menschen, die sie verkomplizieren und nicht auf die schlichtesten Zusammenhänge kommen. Eine liebe Freundin von mir rätselt Jahr für Jahr, warum ihr Basilikum immer eingeht, die Lösung liegt auf der Hand: sie hält es ausgesprochen knapp mit Wasser, weil ihr das mal jemand gesagt hat. Die Alternative probiert sie nicht aus und damit verendet Sträuchlein um Sträuchlein. Einfache Lösungen stehen also nicht immer hoch im Kurs. Wer einmal einen Weg falsch gefahren ist, wird immer wieder hinter der Tankstelle wenden, um auch ja richtig anzukommen (ich spreche hier aus Erfahrung!).

Wie wenig gerne Menschen zu einfachen Lösungen greifen, wird einmal mehr deutlich, befasst man sich näher mit der Spezies Mann. Was da nicht alles verlegt, vergessen, verschusselt wird. Schlicht und ergreifend, weil das Gehirn andauernd mit Anderem beschäftigt ist und im aktuellen Moment schon beim nächsten ist. Da kommen iPads, Schals, gar Mäntel abhanden. Oder es werden Anrufe bei der Krankenkasse vergessen. Oder beim Arzt. Derweil gibt es für all solche Widrigkeiten einen an Einfachheit kaum zu überbietenden Trick: aufschreiben! Oder, wie ich das seit zwei Jahren tue, ins Telefon tippen. Zu Beginn habe ich noch den Fehler gemacht, alles auf „Am Ereignistag um 9 Uhr“ zu programmieren, was dann zu einer derartigen Flut von Erinnerungen geführt hat, dass ich unzufrieden und überfordert die Hälfte schlichtweg vergessen habe.

Dieses „Alles auf einmal“ mag bei Listen funktionieren, über die ich mit einer Freundin heute ein überaus übereinstimmendes und zufriedenstellendes Gespräch geführt habe. Wir haben festgestellt, dass wir eine recht ähnliche Listentechnik haben, die seit Jahren funktioniert. Beim elektronischen Eintrag – so meine Erfahrung – ist es kriegsentscheidend, die Ereignisse nicht gleichzeitig zu programmieren, sondern hintereinander. So eine halbe Stunde, zwanzig Minuten machen den Kohl da schon fett. Das ist meist genau die Zeitspanne, die eine zu erinnernde Sache in Anspruch nimmt und schwupp ist die neue da und dann ist alles fertig. Herrlich. Wir sehen also: auch hier ist alles ganz einfach. Man darf einfach nichts vergessen.

Handyaufladen in Italien: Anleitung in wenigen Schritten

Bei Ankunft noch im Flugzeug italienisches Handy, das zuvor in Deutschland pflichtgemäß mit Zweitladegerät aufgeladen wurde, angestellt. Sim-Karte kann sich nicht registrieren.
Empörte SMS von römischem Taxifahrer auf dem deutschen Handy vorgefunden, dass man warte und so weiter. Beschlossen, sofort zum Telefongeschäft zu eilen, um Misstand zu beheben.
Erinnert, dass das schon mal so war, weil hinterfotzige italienische Telefonanbieter die Karte sperren, wenn sie nicht mindestens einmal im Jahr aufgeladen wird.
Noch abends vor dem Einkaufen ins Telefongeschäft des Vertrauens und des Viertels geeilt. Von Verkäuferin mitgeteilt bekommen, dass Verkäuferin erstens krank ist und dennoch arbeiten muss, weil sie bei hartherzigem Arbeitgeber nicht auf Verständnis hoffen darf und die Ersatzkarten erst wieder am Montag kommen. Hilft nichts, da bin ich auch wieder weg. Gute Besserung gewünscht und von dannen gezogen. Sehr über drohende (dräunende) Roamingkosten gegrämt.
Erst mal heim und gekocht. Drüber geschlafen, beschlossen, mit neuen Kräften am nächsten Tag (also heute) wieder anzugreifen.
Besuch immer wieder bei Verlassen des Hauses darauf hingewiesen, dass es länger dauern könnte und echt langweilige Sachen bevorstehen. Nein, alles gut, wollen mit. Prima.
Erst mal Auto waschen lassen, weil völlig verstaubt und mutterunwürdig. Dabei schon viel über italienische Verkabelungen gelernt.
Mit Navi auf ausgesprochen umständlichen Wegen in altvertraute Straße gelotst worden. Geärgert.
Laden gefunden, gefreut.
Freundlichen jungen Mann gefunden. Noch mehr gefreut.
Problem dargelegt, sofort verstanden worden, quasi enthusiastisch gewesen. Aber dann.
Bitte die Sozialversicherungsnummer und den Ausweis. Wie bitte??? Zum Nachladen??? Wenn jeder, der irgendwo xxx xxxx xxxx xxxxx, sofort ein Handy ohne irgendwelche Sorgen haben kann??? Unfassbar aufgeregt. Hilft nichts.
Mann angerufen, fremden Mann am Telefon gehabt, aufgelegt. Mann SMS mit Bitte um Foto von seinem Pass gebeten. Sofort bekommen. Liebe Mann sehr. Ging dann weder zum Mailen noch zum Versenden noch zu irgendwas. Entsetzlich aufgeregt. Immer wieder zum Auto gegangen, um mitzuteilen, dass ich noch lebe und zu kontrollieren, dass Begleiter auch noch schnaufen.
Verkäufer vorgeschlagen, er möge doch selbst ein Foto vom Foto auf meinem Handy machen. Fast ohnmächtig bei der Vorstellung geworden, was man alles für einen Schindluder mit solchen Daten treiben kann. Immer noch fast ohnmächtig bei der Vorstellung. Jetzt eher noch schlimmer als vorher. Besser nicht mehr dran denken.
Dann mit verzückten Augen gesehen, wie dieser tyrannische Computer endlich, nachdem man ihm diese Anlage geliefert hat, weiterarbeitet und meine eigene Karte freischaltet.
Zwischendurch herzlich über Nonnen gelacht, die in den Laden gekommen waren, weil 3G (????) nicht funktioniert. Verkäufer hat mit ein paar Tastenkombinationen alles gelöst, Nonne hat beseelt gefragt, ob nun alles wieder geht und dann das Telefon fallen lassen. Verkäufer und ich haben im Chor geantwortet: Jetzt nicht mehr. Da aber Nonnenhandy, stand es unter besonderem Schutz. Ging noch.
Laden fluchtartig nach einer Stunde verlassen, dehydrierte Mutter vorgefunden. Auto stand eine Stunde vor einer Bar. Welt nicht mehr verstanden. Zu glücklich, um zu schimpfen. Fanta gekauft und Ochsenauge. Ochsenauge hat um ein Haar frisch gesaugtes Auto vollgekrümelt. Einkaufen gefahren. Ab dann alles Routine.
Zu hause erfreut entdeckt, dass SIM-Kartenersatz zwar Geld kostet, dafür aber Guthaben aus dem alten Jahr noch da ist.
Kalendereintrag ab August erstellt mit Erinnerungsfunktion für Handyaufladen!

Kaufbulimie

Meine weise Mutter hat heute ein sensationelles Wort geprägt, das bei gleichgesinnten (schwäbischen) Profis sofort auf allergrößte Zustimmung getroffen ist. Kaufbulimie. Man kauft etwas ein und gibt es dann zurück. Natürlich nicht vorsätzlich, aber ich kann mich erinnern, dass ich ein größeres deutsches Warenhaus ab und an durchaus wie eine Bank behandelt hatte, indem ich etwas gekauft habe und das Geld damit von meinem Konto weg war und ich es dann zurück gegeben habe und das Geld eben immer noch da war. Albern, aber sehr effektiv, denn wenn es auf dem Konto geblieben wäre, hätte ich es vielleicht für etwas anderes ausgegeben. Und so eben nicht. Eine Shoppingversicherung sozusagen.

Die beiden Kleider, die ich zurückgegeben habe, waren ein klassisches ‚Im-Laden-eigentlich-ganz-schön-Phänomen‘, daheim und mit Abstand aber dann eben nicht mehr. Wenn man zu zweit einkaufen geht, passiert das schon mal, dass man selbst und die Begleitung d- nach einigen Fehlversuchen in der Relation – begeistert ist und die Sachen nimmt (in meinem Fall der dusslige Outdoor-Hybrid). Früher hätte ich die Sachen dann vielleicht behalten, aber inzwischen weiß ich, dass sie nur herum hängen und für ein schlechtes Gewissen und schlechtes Feng Shui (oder so) sorgen. Und erstaunlicherweise freue ich mich wie ein Kind über das zurückgebuchte Geld und meine Lücke im Kleiderschrank. Irgendwie befreit und leicht.

Männer sagen zu Recht, man hätte es gar nicht erst ausgeben müssen oder sparen tut man nur, wenn man etwas gar nicht kauft, was natürlich völliger Schwachsinn ist, denn dann kann man genauso sagen: wer früher stirbt, ist länger tot. Klar, brauchen tun wir alle nichts, aber wenn uns etwas Hübsches vor die Flinte läuft, ist es doch wesentlich sinnvoller und befriedigender, wenn man bei etwas, das man zwar nicht braucht, aber gerne hätte, immerhin noch etwas spart. Männer schauen sich dafür blöde gruselige Filme an und freuen sich dann, wenn sie ins Bett kommen, dass sie eben nicht dauernd mit Monstern kämpfen oder von brennenden Motorrädern rumballern müssen, sondern schön in frischer Bettwäsche schnorcheln können. Frauen sind eben viel pazifistischer veranlagt in ihren Bedürfnissen und Freuden.

Was Männer wollen

Schmeichelei wäre es, wenn man nun sagte, das sei ein ewiges Rätsel und Mysterium. Und die Wissenschaft hält sich nur selten mit Schmeicheleien auf. Daher die glasklare Antwort von einem Professor, der leider auch in seiner Sprache den wattierenden Füllworten wenig Bedeutung beimisst und feststellt, dass auf der ganzen weiten Welt, ob hell, dunkel, gott- oder allahgläubig, im Warmen oder Kalten, im Norden oder Süden, klein oder groß, in Hütten oder Palästen, allüberall Männer ganz simple Eigenschaften an einer Frau suchen: Jung, fruchtbar, kann gut kochen und nicht besonders wortgewandt. Und wer könnte es ihnen verdenken?!

Wenn ich mir meinen armen Mann anschaue, wie er sich ab und an mit mir rumschlagen muss. Zum Glück kann ich gut kochen, Marmelade machen und Kuchen. Dass ich das tue, ist wohl dem Instinkt, meiner Bauchintelligenz, geschuldet, dass ich ansonsten ganz schnell selbst Mammuts jagen gehen müsste oder mich mit feindlichen Stämmen rumschlagen. Wenn Männer so großen Wert aufs Kochen legen, zeugt das davon, dass sie eigentlich nach Höherem streben und sich tief drinnen nach mehr Intelligenz sehnen. Denn das hochentwickelte ‚zweite’Gehirn‘, das im Kopf, konnte sich – nach dem Gehirn im Darm – erst mit dem Erwärmen der Nahrung, also mit der Entdeckung des Feuers entwickeln. Rohe Fleischfetzen aus einem Tier reißen bringt einen nicht weiter.

Erst als die Nahrung für den Körper und damit primär für den Magen-Darm-Trakt sozusagen kundenfreundlich erwärmt wurde, konnte dieser die nicht mehr zum Erwärmen benötigte Energie, die nun frei geworden war, dafür verwenden, ein weiteres Gehirn zu entwickeln und schwupps haben die meisten Menschen mehr drauf als ein Labrador, mit dem unser Gehirn im Bauch in etwa auf einem Level steht. Woher ich das alles weiß? Nach dem Verzehr von köstlichen (warmen) Pfifferlingsnudeln haben wir altersgemäß noch ein wenig auf ARTE gestöbert und weil ich nicht nur kochen kann, im Verhältnis zu Methusalem noch jung bin, kann ich das nun mittelmäßig wortgewandt wiedergeben. Ein Traum.

Man geht nie dümmer heim, als man weg ist

Das ist einer meiner Lieblingssprüche. Keine Ahnung, woher ich ihn habe, bewahrheiten tut er sich immer wieder. Zum Beispiel heute Morgen auf dem Markt beim Bamberger Hörnla kaufen. Wer jetzt sagt, ach ja, klar, der hat meine tiefe Bewunderung. Ich hatte keine Ahnung, was das ist. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Kartoffelsorten. Weil ich mich wirklich nicht auskenne und die Verkäuferin zudem noch gebeten hatte, doch bitte die deutlich formschöneren Kartoffeln aus der oberen Steige zu nehmen und das aber Drillinge, bzw. Rattes (aus Frankreich) waren, möchte ich an dieser Stelle für meine vielleicht ebenso unwissenden Mitleser (Ausnahme: Prunkschaf) aus Wikipedia zitieren:

„Bamberger Hörnla, auch Bamberger Hörnchen, ist eine alte Kartoffelsorte aus Franken. Die als festkochend geltenden Kartoffeln sind klein und haben eine längliche, krumme Form. Sie haben festes hellgelbes Fleisch und ein nussiges Aroma. Die Sorte eignet sich gut für Kartoffelsalat. Bamberger Hörnla werden vorwiegend in Süddeutschland angebaut. Die Kartoffelsorte ist im Zusammenhang mit der Rückbesinnung auf traditionelle Sorten wieder sehr beliebt. Die Sorte drohte auszusterben, da der Anbau aufwendig und der Ertrag eher gering ist. Zudem lassen sich die Hörnla nicht maschinell ernten. Außerhalb der Anbaugebiete ist die Sorte daher häufig nur in Feinkostgeschäften, bei spezialisierten Händlern und in Bioläden zu erhalten. Die Bamberger Hörnla werden aufgrund einer großen Ähnlichkeit mit der französischen La Ratte verwechselt und durch die ertragreichere und damit günstigere Sorte ersetzt. Das Hörnla wurde im Internationalen Jahr der Kartoffel 2008 von Landwirtschafts- und Umweltorganisationen zur „Kartoffel des Jahres 2008“ gewählt. Seit Dezember 2005 ist das Bamberger Hörnla Passagier auf der Arche des Geschmacks der deutschen Organisation Slow food e.V“

So. Dann wäre das auch noch geklärt. Beim Preis wäre ich beinahe lang hingeschlagen und ich vermute, diese Kartoffelsorte ist es nicht gewesen, die den Menschen das breite Überleben in Europa gesichert hat. 18,73 für sechs Pfund ist doch happig. Ich habe meine Mädels beim Frühstück den Preis schätzen lassen und ich war nicht alleine mit meiner Verwunderung. Aber das Lernen hat kein Ende: wer hätte gewusst, wie dieser scheußliche Rosenkohl eigentlich wächst?? Ich nicht. Auflösung ist im Beitragsfoto zu sehen. Meine Lieblingsbäuerin auf dem Markt hat sehr in sich hineingeschmunzelt, als ich sie gefragt habe, ob ich ein Foto machen dürfe. Nie mehr werde ich spotten, wenn amerikanische Kinder nicht wissen, wie eine Tomate aussieht.

Immer dieses Brabant

Erst letzte Woche im Lohengrin ging es um Brabant, den Herzog von Brabant oder so. Und nun schon wieder. Heute in der Hubertusmesse im heiligen Dom. Nun ist es schändlich genug, nicht über Hubertus Bescheid zu wissen, den Schutzheiligen der Jäger und Förster und Schützenvereine, aber auch nicht über Brabant? Diese Lücken werden heute und hier geschlossen. Wikipedia sei Dank:

„Hubertus lebte als Pfalzgraf am Hof Theoderichs III. in Paris, später in Metz am Hofe Pippins des Mittleren, mit dem er wohl verwandt war. Als er verwitwete, ging Hubertus als Einsiedler in die Wälder der Ardennen, wo er apostolisch tätig war. 705 wurde er Bischof von TongernMaastricht, 716 verlegte er seinen Bischofssitz nach Lüttich. Er ließ dort eine Kathedrale bauen, galt aber auch als fürsorglicher Wohltäter.“

Es steckt aber wohl noch etwas mehr dahinter: Nachdem Hubertus eine steile Karriere bei Hofe gemacht hatte, schlug das Schicksal erbarmungslos zu und seine junge Frau starb bei der Geburt seines Kindes. Das hat er nicht gut verkraftet, wurde zügellos und jagte zum reinen Vergnügen.

„Seit dem Mittelalter wird die Hubertus-Legende erzählt, nach der er auf der Jagd von einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifixzwischen dem Geweih bekehrt wurde. Deshalb wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd angesehen. Außerdem ist er Patron der Natur und Umwelt, der Schützen und Schützenbruderschaften, der KürschnerMetzger, der MetallbearbeiterBüchsenmacher,OptikerMathematiker und Hersteller von mathematischen Geräten.

Die Gebeine des heiligen Hubertus wurden am Hubertustag, dem 3. November 743, erhoben. 825 kamen sie nach Andagium, heute Saint-Hubert in den Ardennen. Im Mittelalter war St. Hubert ein Wallfahrtsort, seit der französischen Revolution sind die St.-Hubert-Reliquien jedoch verschwunden.

Der heilige Hubertus galt als Beschützer der Hunde und als Helfer gegen Tollwut. Am Hubertustag geweihtes Salz, Brot und Wasser sollte gegen Hundebisse schützen, außerdem sollten auch die Hunde selbst dadurch vor Tollwut geschützt werden. Es wurden Hubertusschlüssel zur Behandlung und Vorbeugung gegen Tollwut verwendet.

Neben der traditionellen Hubertusjagd wird der Todestag des heiligen Hubertus (französisch: Saint Hubert), der 30. Mai, gefeiert. St. Hubertus gehört mit den Heiligen AntoniusQuirinus und Cornelius zu den vier heiligen Marschällen Gottes und mancherorts auch zu den vierzehn Nothelfern, sein Attribut ist ein weißer Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih. Vermutlich stellt Sankt Hubertus die Erinnerung an einen vorchristlichen Hirschgott dar.

Dem Gedächtnis des Heiligen widmete man Bauwerke wie HubertuswarteHubertusburgSchloss Hubertusstock,Hubertuskirchen oder Hubertusbrunnen. Am Hubertustag, dem 3. November, finden alljährlich große Hubertusjagden statt, oft verbunden mit der Feier von Hubertusmessen.

Nach ihm benannt sind verschiedene Studentenverbindungen, so z.B. die Corps Hubertia München und Corps Hubertia Freiburg.“

Zum Thema Brabant, das ich vorher nie gehört hatte, hat Wikipedia Folgendes zu sagen:

„Brabant [‚bra:bant] ist ein historisches Gebiet, das in etwa aus den belgischen Provinzen Antwerpen und Brabant (heute geteilt in Flämisch-BrabantWallonisch-Brabant und die Region Brüssel-Hauptstadt) sowie der im Süden der Niederlande gelegenen Provinz Nordbrabant (Noord-Brabant) besteht.“

Dass so eine piepkleine Region wie dieses Brabant gemeinsam mit einem geläuterten Rabauken und einem Schwanenreiter so viel auslösen können? Wer hätte das gedacht?

Es muss ja auch mal lehrreiche Blogbeiträge geben.